Nach YB-Luzern: Stade de Suisse: Videos belasten den Sicherheitsdienst

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Nach YB-LuzernStade de Suisse: Videos belasten den Sicherheitsdienst

Jörg Häfeli von der Fankommission der Swiss Football League korrigiert früher gemachte Aussagen, wonach beim Spiel Young Boys - FC Luzern alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Der Sicherheitsdienst Protectas gerät unter Druck.

Er habe in der Zwischenzeit Videos gesehen, welche den Sicherheitsdienst des Stade de Suisse in Bern belasteten, sagte Jörg Häfeli. Der Präsident der Fankommission der Swiss Football League bestätigt damit Aussagen in der «Berner Zeitung», wonach auf den Bildern gut zu sehen sei, wie Sicherheitsleute im Sektor der FC-Luzern-Fans unmotiviert mit Schlagstöcken zuschlügen.

Eine externe Untersuchung ist im Gang

Noch am Mittwoch hatte der Häfeli gesagt, soweit er aufgrund der ihm in Bern gezeigten Bilder beurteilen könne, sei das Vorgehen der Protectas-Angestellten korrekt gewesen.

Häfeli kann sich nicht erklären, wieso er vom FC Luzern andere Bilder sah als auf den Videos, die ihm die Berner Stadionbetreiber gezeigt hatten. Wegen dieser Widersprüche haben die Betreiber des Stade de Suisse und der BSC Young Boys eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben, wie sie schon am Donnerstagabend bekanntgaben.

Der Versuch des Stadion-Sicherheitsdiensts, im Gästesektor ein Transparent zu entfernen, endete laut Angaben von Protectas und der FC-Luzern-Fans mit Verletzten auf beiden Seiten. Die Auseinandersetzung im Stadion führte nach dem Spiel auch zu Ausschreitungen von Fans beider Mannschaften gegen die Polizei.

Das Transparent, das die Protectas-Angestellten auf Geheiss der Stadionbetreiber entfernen sollten, warb für das Referendum gegen den Beitritt des Kantons Luzern zum Konkordat über Massnahmen gegen Gewalt an Sportveranstaltungen. Es war zuvor laut Häfeli in mehreren Stadien toleriert worden.

Protectas begrüsst Untersuchung

Die Firma Protectas begrüsst in einer Medienmitteilung vom Freitag die Untersuchung der Vorfälle durch eine unabhängige Stelle. Sie erklärte bisher, die Gewalt sei von den FC-Luzern-Fans ausgegangen.

Falls die Untersuchung ein unverhältnismässiges Vorgehen von einzelnen Protectas-Angestellten ergeben würde, ergreife das Unternehmen «die nötigen personellen und/oder einsatztaktischen Massnahmen». (sda)

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