«Marsch fürs Läbe»: Stadt Bern will keine Gegendemos tolerieren

Aktualisiert

«Marsch fürs Läbe»Stadt Bern will keine Gegendemos tolerieren

Der «Marsch fürs Läbe» soll am Samstag ungestört auf dem Bundesplatz stattfinden können. Die Berner Stadtregierung lässt aus Sicherheitsgründen keine weiteren Kundgebungen zu.

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ber
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Am 15. September findet auf dem Bundesplatz der «Marsch fürs Läbe» statt, bei dem fundamentalistische Christen gegen das Recht auf Abtreibung demonstrieren. Die Stadt Bern hat nun Gegendemonstrationen untersagt. (Bild: Marsch fürs Läbe 2016 in Bern)

Am 15. September findet auf dem Bundesplatz der «Marsch fürs Läbe» statt, bei dem fundamentalistische Christen gegen das Recht auf Abtreibung demonstrieren. Die Stadt Bern hat nun Gegendemonstrationen untersagt. (Bild: Marsch fürs Läbe 2016 in Bern)

Keystone/Peter Klaunzer
Der Gemeinderat habe demzufolge die Kantonspolizei beauftragt, «Störungen der öffentlichen Sicherheit zu unterbinden». Zur Kundgebung auf dem Bundesplatz werden mehrere tausend Menschen erwartet.

Der Gemeinderat habe demzufolge die Kantonspolizei beauftragt, «Störungen der öffentlichen Sicherheit zu unterbinden». Zur Kundgebung auf dem Bundesplatz werden mehrere tausend Menschen erwartet.

Keystone/Peter Klaunzer
Aber: Auch linksautonome Kreise haben ihre Teilnahme an der diesjährigen Veranstaltung angekündigt.

Aber: Auch linksautonome Kreise haben ihre Teilnahme an der diesjährigen Veranstaltung angekündigt.

Keystone/str

Während dem «Marsch fürs Läbe» vom Samstag, dem 15. September sind jegliche Gegendemonstrationen verboten: Dies beschloss der Berner Gemeinderat, wie er am Donnerstag mitteilte. Um «die Sicherheit der Kundgebungsteilnehmenden sowie unbeteiligter Passanten» gewährleisten zu können, seien keine weiteren Kundgebungen zugelassen.

Tausend Menschen aus der ganzen Schweiz erwartet

Der Gemeinderat habe entsprechend die Kantonspolizei beauftragt, «Störungen der öffentlichen Sicherheit zu unterbinden». Zur Kundgebung auf dem Bundesplatz werden mehrere tausend Menschen erwartet. Viele von ihnen sollen wie schon 2016 mit Cars aus diversen Schweizer Städten direkt vors Bundeshaus auf den abgeriegelten Bundesplatz gefahren werden und dort am Abend wieder abgeholt werden.

Beim letzten «Marsch fürs Läbe» 2016 hatten hunderte Polizisten dafür gesorgt, dass 1700 Menschen aus dem christlich-konservativen Milieu vor dem Bundeshaus gegen Abtreibungen und Sterbehilfe demonstrieren konnten. Hunderte Gegendemonstranten aus linksautonomen Kreisen taten ihren Unmut darüber in der Innenstadt kund.

Bundesplatz abgeriegelt

Laut der Kantonspolizei muss am Samstag «rund um die Veranstaltung» mit Personenkontrollen gerechnet werden. Aus Sicherheitsgründen würden mehrere Strassen und der Bundesplatz vorübergehend gesperrt - sowohl für den Verkehr als auch für Fussgänger.

Von zirka 12 Uhr bis 18 Uhr werden demnach die Achse Bundesgasse-Kochergasse ab Höhe Gurtengasse, die Achse Amthausgasse-Schauplatzgasse ab Höhe Inselgasse bis Höhe Hotel Bären sowie der Bundesplatz und das Käfiggässchen gesperrt.

Wegen des massiven Polizeiaufgebots bleiben die meisten Wachen im Kanton Bern am Samstag geschlossen. Nebst der Kundgebung seien nämlich zeitgleich oder an den angrenzenden Tagen weitere Einsätze geplant. So findet am Samstagabend im Nordquartier ein Fussball-Cupspiel des FC Breitenrain gegen den FC Zürich statt.

Polizeidirektor nimmt Reitschule ins Visier

Die Stimmung in Bern ist angespannt, nachdem es anfangs September vor der Reitschule zu heftigen Zusammenstössen zwischen Vermummten und der Polizei gekommen war. Der kantonale Polizeidirektor Philippe Müller (FDP) forderte in der Folge die rotgrüne Stadtregierung zum Handeln auf.

Müller nahm insbesondere die Reitschule ins Visier, die seiner Ansicht nach zu wenig gegen Attacken auf Polizisten tue und als Rückzugsort für gewaltbereite Demonstranten diene. Die Reitschulbetreiber konterten ihrerseits mit dem Vorwurf, die Polizei habe bewusst die Eskalation gesucht.

(ber/sda)

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