Zwischen 1 und 5 UhrStadt Uster schaltet öffentliche Beleuchtung in der Nacht ab
Um Strom zu sparen, schaltet die Stadt Uster ab Montag die öffentliche Beleuchtung jeweils zwischen ein und fünf Uhr morgens werktags ab. Die SVP Uster übt scharfe Kritik.

- von
- Daniel Krähenbühl
Lichter aus in Uster: Wie die Stadt am Dienstag mitteilt, habe der Stadtrat an seiner Sitzung vom 27. September mehrere Massnahmen getroffen, um einen Beitrag zur Verhinderung einer Energiemangellage zu leisten. Eine Massnahme ist eine zeitweise Abschaltung der öffentlichen Beleuchtung. Diese setzt die Stadt Uster ab Montag, 17. Oktober 2022, um. Die öffentliche Beleuchtung wird jeweils zwischen ein und fünf Uhr morgens werktags abgeschaltet. Um fünf Uhr morgens nimmt die Stadt Uster die Strassenbeleuchtung jeweils
wieder in Betrieb.
Während der Wochenenden und bei besonderen Anlässen – insbesondere während des «Uster Märt» am 24. und 25. November 2022 oder am Stephanstag am 26. Dezember 2022 – bleibe die öffentliche Beleuchtung durchgängig in Betrieb, so die Stadt. Die Abschaltung der öffentlichen Beleuchtung zwischen ein und fünf Uhr reduziere den Energieverbrauch der Stadt Uster um den Bedarf von rund 110 Einfamilienhäusern.
Auch Private sollen Aussenbeleuchtungen abschalten
Je nach Entwicklung der Energiemangellage könne die Massnahme auch auf Wochenenden ausgeweitet werden, schreibt die Stadt in der Mitteilung. Bei unvorhergesehenen Grossereignissen, wie beispielsweise einem Grossbrand, könne die öffentliche Beleuchtung zur Unterstützung der Rettungskräfte wieder eingeschaltet werden.
Die Abschaltung der öffentlichen Beleuchtung betreffe die Kantons- und Gemeindestrassen. Private Beleuchtungsanlagen im Aussenbereich, die nicht Teil der öffentlichen Strassenbeleuchtung sind, seien von der Abschaltung ausgenommen. Dies gilt insbesondere für die Beleuchtung von Privatstrassen oder Leuchtreklamen. Die Stadt Uster empfiehlt der Bevölkerung, die privaten Aussenbeleuchtungen auf freiwilliger Basis ebenfalls zu reduzieren oder ganz abzuschalten.
Auch Stadt Zürich will Strassenbeleuchtung abstellen
Der Zürcher Regierungsrat und Baudirektor Martin Neukom sagte bei einer Medienkonferenz vor zwei Wochen, dass die Abschaltung von Strassenlaternen auf kantonalen Strassen nicht mehr zur Diskussion steht. «Abgesehen von der Verkehrssicherheit sinkt ohne Licht auf den Strassen auch das subjektive Sicherheitsgefühl», sagte der Baudirektor.
Wie Marcel Kauer, Stadtingenieur und Geschäftsfeldleiter Infrastrukturbau und Unterhalt der Stadt Uster sagt, sei die Massnahme mit der Stadtpolizei Uster abgesprochen worden. «Es ist nicht zu befürchten, dass eine Abschaltung der Beleuchtung einen negativen Einfluss auf die Sicherheitslage in Uster hat.» Auch, weil die Lichter erst dann abgestellt werden, wenn der ÖV nicht mehr fährt. «Die Stadt Uster ist nicht vergleichbar mit der Stadt Zürich. Werktags sind in der Nacht nur vereinzelt Leute unterwegs», so Kauer. Erst in einem zweiten Schritt – wenn die Energiesparmassnahmen nicht ausreichen würden – werde man die Beleuchtung auch am Wochenende einschränken. «Eine solche Entscheidung werden wir aber nicht voreilig fällen.»
«Stromsparmassnahmen dürfen nicht zulasten der Sicherheit gehen»
Die Stadt Uster ist nicht die einzige Gemeinde, die im Herbst und Winter die Strassenbeleuchtung abschalten will. Auch die Stadt Zürich will – falls nötig – die Weg- und Strassenbeleuchtung – abgestimmt auf die Betriebszeiten der VBZ – abstellen.
Die SVP Uster übt trotzdem scharfe Kritik an der Massnahme: «Die SVP Uster anerkennt die Notwendigkeit von Sparmassnahmen, wehrt sich jedoch gegen die aktuelle konzeptlose Pflästerlipolitik des Stadtrates», sagt Präsident Daniel Schnyder. Gerade die Lichterlöschung stelle ein Sicherheitsrisiko dar. Zudem handle es sich um eine weitere Einzelmassnahme, die nicht in einem Gesamtkonzept eingebunden sei, sagt Schnyder. «Stromsparmassnahmen dürfen nicht zulasten der Sicherheit gehen.»
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