Stadt ZugZuzüger sollen keine Chance mehr auf günstigen Wohnraum erhalten
Günstige Wohnungen sollen nur an Zugerinnen und Zuger gehen, die nachweislich ein Drittel ihres Lebens in der Stadt verbracht haben. Mit dieser Massnahme soll unterbunden werden, dass sie aus dem Wohnungsmarkt verdrängt werden.
Darum gehts
Die Fraktion Die Mitte – Stadt Zug will, dass preisgünstige Wohnungen nur noch an Zugerinnen und Zuger vermietet werden sollen, die mindestens ein Drittel ihres Lebens in der Stadt verbracht haben.
Grund ist die Verdrängung durch Besserverdienende auf dem Zuger Wohnungsmarkt.
Die Mitte sieht ihr Postulat als Ergänzung zur Initiative «2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand», welche im Juni an der Urne angenommen wurde.
Das Postulat der Fraktion Die Mitte – Stadt Zug lässt aufhorchen: Sie möchten, dass Zugerinnen und Zuger eine Chance haben, eine günstige Wohnung zu erhalten, damit sie nicht in andere Gemeinden oder Kantone verdrängt werden. Um dies möglich zu machen, sollen sie nachweislich ein Drittel ihres Lebens in der Stadt Zug wohnen oder gewohnt haben. «Potenzielle Bewerbende aus anderen Gemeinden, Kantonen und dem Ausland wären erst an zweiter Stelle zu berücksichtigen», so der Text weiter. Das Postulat wurde im Grossen Gemeinderat stillschweigend überwiesen.
Zuger Stimmberechtigte haben Ja gesagt zur Initiative
Zum Hintergrund: Am 18. Juni haben die Stimmberechtigten der Stadt Zug Ja gesagt zur Initiative «2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand». Damit ist der Zuger Stadtrat in der Pflicht, diese Anzahl an preisgünstigen Wohnungen bis 2040 zu realisieren. Wie die Stadt Zug mitteilte, wurde im Juli ein Gutachten in Auftrag gegeben, um rasch Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen. Erwartet wird das Gutachten voraussichtlich im November. Das Gutachten wurde losgelöst des Mitte-Postulats in Auftrag gegeben, wie der Kommunikationsbeauftragte von Zug auf Anfrage mitteilte.
Sollen Einheimische auf der Wohnungssuche bevorzugt werden?
Christoph Iten, Fraktionschef Die Mitte – Stadt Zug, sieht den Vorschlag als Präzisierung zur Wohnungsinitiative: «Wir möchten uns dafür einsetzen, dass die Zugerinnen und Zuger nicht wegziehen müssen, weil sie auf dem Wohnungsmarkt verdrängt werden.» Die Reaktionen aus der Bevölkerung sind laut Iten positiv, weil die Menschen gerne dort wohnen bleiben, wo sie verwurzelt sind. Dieses Modell sieht Iten auch als Idee für andere Ortschaften, in denen die Menschen aus finanziellen Gründen und knappem Mietangebot wegziehen müssen.
Aktuell 44 Wohnungen zur Miete ausgeschrieben
Im Mai waren auf allen grossen Immobilienportalen etwa 2300 Personen auf der Suche nach einer Wohnung in der Stadt Zug, wie Robert Weinert, Leiter Immo-Monitoring bei Wüest Partner in Zürich sagte. Dem stehen pro Quartal gerade mal etwa 250 ausgeschriebene Wohnungen gegenüber. Er weiss das, weil er Einblick in die aktiven Abos hat. Aktuell sind bei Comparis 44 Wohnungen in Zug zu vermieten. 4,5 Zimmer gibt es zwischen 2600 und 9900 Franken pro Monat. Studios zwischen 15 und 26 Quadratmeter werden für 2644 bis 3101 Franken pro Monat angeboten.
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