Stadtratssitzungen schon bald auf YouTube zu sehen

Aktualisiert

Stadtratssitzungen schon bald auf YouTube zu sehen

Berner Stadträtem als YouTube-Stars: Die Jungfreisinnigen wollen brisante Abstimmungen künftig im Internet zeigen.

von
Nora Camenisch

Obwohl die Sitzungen des Berner Stadtparlaments öffentlich sind, hat bisher kaum jemand den Räten wirklich über die Schultern geblickt. Doch nun wollen die Jungfreisinnigen heikle Abstimmungen aufnehmen und später als YouTube-Filmchen ins Netz stellen. «YouTube spricht besonders die Jungen an, die die langen Protokolle der Sitzungen nicht lesen wollen», sagt Bernhard Eicher. Bereits morgen will der Jungfreisinnige seine Politkollegen in den Sucher nehmen: Dann entscheidet der Stadtrat über den viel dis­kutierten Entfernungsartikel. Dieser würde es erlauben, Demos umgehend aufzulösen, falls die Situation zu eskalieren droht.

«Jeder soll nachvollziehen können, wie darüber ab­gestimmt wurde», so Eicher. Der Jungfreisinnige geht noch weiter. «Es wäre denkbar, die YouTube-Methode auch beim Kanton oder im Nationalrat zu nutzen.»

Ratspräsident Andreas Zysset (SP) hat nichts dagegen, dass morgen im Stadtrat gefilmt wird: «Solange es niemanden stört, ist das o.k.» Vereinzelte Politiker dürften sich aber besonders in Szene setzen wollen: «Bald sind Wahlen, eventuell werden ­einige den Drang verspüren, ans Mikrofon zu gehen.»

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