Horw: Startup bringt flinkes E-Bike zu günstigem Preis

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HorwStartup bringt flinkes E-Bike zu günstigem Preis

Ein Startup aus Horw will günstige und schnelle E-Bikes auf den Markt bringen. Damit soll die umweltfreundliche Mobilität gefördert werden.

Simon Wespi
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Simon Wespi

Gabriel Barroso von Aureusdrive im Interview.

Das Startup-Unternehmen «AureusDrive» aus Horw erst im Oktober gegründet – und will die Schweizer noch mehr aufs E-Bike bringen. Die zwei Velofreaks Gabriel Barroso und Sergio Tresch begannen vor gut einem Jahr, an einem E-Bike zu tüfteln. Sie stellten dafür mehrere Prototypen zusammen und werteten Erfahrungsberichte aus.

Bis zu 45 km/h schnell

Mit ihrer Firma Aureusdrive wollen sie mithelfen, die Veränderung in der Mobilität voranzutreiben. Barroso: «Die Leute bewegen sich heutzutage viel zu wenig und in der ökologischen Mobilität ist noch viel Potential vorhanden.» Die Vision des Unternehmens sei es, die Leute vom Auto aufs E-Bike zu bringen.

In einem ersten Schritt wollen sie Pendler ansprechen, die einen Arbeitsweg von 10 bis 15 Kilometer haben. Dazu soll das S-Pedelec ideal sein. Das Bike erreicht mit Tretunterstützung Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h. Auch der CO2-Abdruck ist ein wichtiges Thema. E-Bikes haben einen tiefen Energieverbrauch: «Ein E-Bike braucht im Schnitt für 30 km nur 0.5 kWh Energie, ein Dieselfahrzeug 15 kWh», sagt Barroso. «30 Mal im Monat das Velo benützen benötigt soviel Energie wie einmal das Auto. Das ist enorm.»

«Erschwinglich, robust, stilvoll»

«Wir möchten ein S-Pedelec für 2800 Franken anbieten», so Barroso. Der handelsübliche Preis für ein solches E-Bike liege durchschnittlich bei 4000 Franken. «Wir setzen auf bewährte Komponenten, etwa bei der Schaltung oder den Bremsen», erklärt er. Es handle sich um qualitativ gute Mittelklasse-Teile. Ein weiteres Plus des Unternehmens sei der Direktvertrieb: «Wir haben keinen Zwischenhändler.»

Das Ziel des Startups sei es, erschwingliche, robuste und stilvolle E-Fahrzeuge sowie Serviceleistungen wie einen Abholdienst oder einen Service vor Ort anzubieten. «Derzeit lassen wir 80 Prozent vormontieren und machen die Endmontage und die Qualitätssicherung selber hier in Horw.» In Zukunft soll ein noch grösserer Teil der Wertschöpfung nach Horw. «Dazu müssen wir wachsen und die Leute unser Crowdfunding unterstützen», so Barroso.

Lob vom «Velojournal»

Bei Fachleuten kommt das Konzept gut an. «Die Idee, E-Bikes zu einem günstigen Preis anzubieten, finde ich sehr löblich. Je mehr Leute Velofahren, umso besser», sagt Marius Graber von der Technik-Redaktion des «Velojournal». Ein Teil des günstigeren Preises komme bei Aureusdrive sicher durch etwas einfachere Komponenten zustande. Graber hat aber auch kritische Fragen: «Aureusdrive verwendet einen unbekannten Mittelmotor. Das ist grundsätzlich zwar nicht schlecht, dennoch wäre es interessant zu wissen, wie die Ersatzteil-Versorgung aufgebaut ist.»

Die ersten Velos sollen ab April in den Farben Weiss, Schwarz und Blau erhältlich sein. Die E-Bikes können am 16. Dezember ab 14 Uhr im Neubad in Luzern getestet werden.

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