Stefan Büsser: Podcast «Comedymänner» als sexistisch bezeichnet

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Kritik an PodcastStefan Büsser und «Comedymänner» als «rassistisch» und «sexistisch» bezeichnet

Im Podcast überschreiten die drei Hosts des Öfteren moralische und ethische Grenzen, so heisst es in einem Insta-Account, der das Format kritisiert. Stefan Büsser wehrt sich gegen die Vorwürfe. 

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Aron Herz, Michael Schweizer und Stefan Büsser diskutieren in satirischer Form die Dinge, die nicht nur die Schweiz bewegen. 

Aron Herz, Michael Schweizer und Stefan Büsser diskutieren in satirischer Form die Dinge, die nicht nur die Schweiz bewegen. 

SRF/Oscar Alessio
Im November 2019 ging das Männertrio mit dem Namen «Quotenmänner» bei SRF live. Alleine der Name sorgte unlängst für Kritik. 

Im November 2019 ging das Männertrio mit dem Namen «Quotenmänner» bei SRF live. Alleine der Name sorgte unlängst für Kritik. 

SRF/Oscar Alessio
Doch auch unter ihrem neuen Namen «Comedymänner» seien die Äusserungen der Podcaster wiederholt problematisch, so die Kritik eines anonymen Instagram-Accounts. 

Doch auch unter ihrem neuen Namen «Comedymänner» seien die Äusserungen der Podcaster wiederholt problematisch, so die Kritik eines anonymen Instagram-Accounts. 

Facebook/Comedymänner

Darum gehts

  • Der Podcast «Comedymänner» wird mit happigen Vorwürfen konfrontiert. 

  • Auf einem eigens dafür erstellten Instagram-Account wird das Format scharf kritisiert. 

  • Die Aussagen der Hosts werden darin unter anderem als «sexistisch» und «rassistisch» beschrieben. 

Der Podcast «Comedymänner», bestehend aus Stefan Büsser (38), Aron Herz (42) und Michael Schweizer (42), hat eine anonyme Gegnerschaft. Und die geizt nicht mit Kritik am Unterhaltungsprogramm des Männertrios. Auf dem Instagram-Account «uncover-comedymaenner» werden Schnipsel aus den Gesprächen hochgeladen und die Aussagen der Unterhaltungs-Protagonisten unter die Lupe genommen. Dabei kommen sie alles andere als gut weg.

Von Sexismus, Verharmlosung sexueller Gewalt und Rassismus ist unter anderem die Rede. «Rassistische Witze bleiben rassistisch, auch wenn ihr sie zitiert», heisst es etwa zu einer Sequenz, in der es um das Thema Shopping geht und das Trio dabei auf Angelina Jolie und ihre Adoptivkinder zu sprechen kommt. 

In einem anderen Beispiel geht es um die Geschichte über eine Frau, die im Ausgang zusammengeklappt ist. So ergebe sich wenigstens die Chance zum Händchenhalten, heisst es im Ausschnitt des «Comedymänner»-Gesprächs. Das sei eine Verharmlosung von sexualisierter Gewalt, findet die kritische Stimme von «uncover_comedymänner».

Stefan Büsser: «Ein verzerrtes Bild unseres Podcasts»

Wer hinter dem Instagram-Account steht, ist nicht bekannt. Gegenüber «Watson» erklären die Unbekannten ihre Absicht hinter der Kritik wie folgt: «Wir möchten deutlich machen, dass einer der beliebtesten – wenn nicht sogar der beliebteste – Comedypodcasts der Schweiz diskriminierende Inhalte verbreitet.» Sie wollen erreichen, dass sich das Männertrio künftig besser reflektiere. Satire dürfe zwar vieles, «nach unten zu treten» gehöre aber nicht dazu. 

Stefan Büsser, der im Rennen um die Nachfolge der Late-Night-Show «Deville» als Favorit gehandelt wird, gibt gegenüber dem Newsportal folgendes Statement ab: «Wir machen einen Comedy-Podcast und arbeiten darum unter anderem mit Ironie beziehungsweise bewusster Überzeichnung einer Situation oder Person. Ohne Kenntnis der Ausgangslage und der wahren Haltung dahinter kann dies teilweise grenzüberschreitend wirken oder missverstanden werden. Der Kontext dazu ist darum immer Voraussetzung und unverzichtbar. Dieser wird aber von den Erstellerinnen und Erstellern des besagten Accounts bewusst weggelassen, um ein extrem verzerrtes Bild unseres Podcasts zu vermitteln. Unser Ansatz ist immer, die Zuhörenden zu unterhalten, zum Lachen zu bringen und dabei nie verletzend zu sein. Wer sich unsere Folgen in ganzer Länge anhört, weiss, dass dies so ist und wir uns regelmässig für Inklusion, Gleichberechtigung und gegen Ungerechtigkeit starkmachen.»

Ob der 38-Jährige trotz der Kontroverse tatsächlich in die Fussstapfen von Dominic Deville (48) treten wird, ist noch nicht bekannt. «Es kann noch kein detailliertes Kommunikationsdatum genannt werden. Wir werden zu gegebener Zeit über die Nachfolge informieren», heisst es beim SRF auf Anfrage von 20 Minuten. Der Kritik um den Podcast «Comedymänner» sei man sich bewusst. 

Nicht die erste Kritik am Comedytrio

Büsser und seine Comedy-Kollegen wurden schon einmal mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. So hatte sich die ehemalige «Tages-Anzeiger»-Redaktorin Aleksandra Hiltmann (35) im Jahr 2020 über das Format echauffiert und eine Kritik unter dem Titel «Warum ich Stefan Büsser und seine Quotenmänner nicht lustig finde» publiziert.

Alleine der Name «Quotenmänner» sorgte bei der Autorin für Stirnrunzeln. Es sei «eine Selbstermächtigung, wenn Frauen den Begriff selbst verwenden, um bitterböse aufzuzeigen, wie viel schiefläuft in Sachen Gleichberechtigung». Männer seien von der Geschlechterdiskriminierung nicht betroffen, weshalb der Begriff «Quotenmänner» in der Humorlogik nicht funktioniere und dazu daneben sei. Kritisiert wurde zudem, dass sich das Format über Frauen lustig mache, die sich durch Comedy sexistisch beleidigt fühlten oder Witze über Vergewaltigungen und Pädophile daneben fänden.  

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