Club in der KriseSteht Oliver Kahn vor dem Rauswurf? Nun spricht der Bayern-Boss Klartext
Nach dem Aus in der Champions League kündigt Vorstandschef Oliver Kahn an, «jeden Stein» umzudrehen. Über seine eigene sportliche Zukunft macht er sich aber keine Gedanken.
- von
Erling Haaland schoss ein Tor gegen den FC Bayern München.
Darum gehts
Der FC Bayern ist in der Krise.
Besonders Bayern-Boss Oliver Kahn steht in der Kritik.
Nun äussert er sich und spricht Klartext.
Thomas Tuchel will die Gerüchte nicht kommentieren.
Beim FC Bayern München brennt der Baum lichterloh. Unter der Woche schieden die Münchner im Viertelfinal der Champions League gegen Manchester City aus. Auch im DFB-Pokal scheiterten die Münchner im Viertelfinal am SC Freiburg. Und in der Bundesliga ist der FC Bayern zwar auf Rang eins, doch die Dortmunder haben nur zwei Punkte Rückstand.
Gemäss deutschen Medienberichten wird nun alles infrage gestellt – auch der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn, der die Verantwortung trägt. Der Vertrag des 53-Jährigen läuft zwar bis zum 31. Dezember 2024, am Donnerstag aber befeuerte ein Tweet des norwegischen TV-Experten und Ex-Nationalspielers Jan Aage Fjörtoft die Spekulationen über die Kahn-Zukunft. Dessen Ablösung sei «eine Frage der Zeit», schrieb Fjörtoft.
Und auch laut Sky steht Kahn arg unter Beschuss. Lothar Matthäus meint in seiner Rolle als TV-Experte für RTL: «Der Name von Oliver Kahn ist auch bei mir genannt worden am Telefon, dass die Position ganz sicher nicht mehr die stabilste ist.» Der Rekordnationalspieler glaubt aber nicht, dass es eine gute Idee wäre, sich von Kahn zu trennen.
Gibt es die grosse Überraschung?
In der Nacht auf Freitag schlug der Vorstandsvorsitzende nun aber zurück. Laut eigener Aussage beschäftigt er sich nicht mit den Gerüchten über einen angeblich möglichen Abschied vom deutschen Fussball-Rekordmeister. «Ich verschwende im Moment nicht eine Sekunde daran, mir über meinen Vertrag Gedanken zu machen, es geht immer um den FC Bayern», sagte Kahn gegenüber der «Bild».
Weiter bekräftigte er, «den FC Bayern wieder genau dorthin zurückzuführen, wo er hingehört: an die Spitze in allen Wettbewerben. Dafür werden wir jeden Stein umdrehen.» Bereits zuvor dementierte Club-Präsident Herbert Hainer die Gerüchte.
Wird der FC Bayern Meister?
Gemäss der «Bild» ist all dies aber nur die halbe Wahrheit. So gibt es gemäss der Zeitung sehr wohl eine Kahn-Diskussion. Zudem soll sich Ex-Präsident Uli Hoeness überlegen, seinen Sohn Florian als Kahn-Nachfolger zu installieren. Der 43-Jährige übernahm von seinem Vater den Familienbetrieb «HoWe Wurstwaren KG» als Geschäftsführer. Auch der langjährige DFB-Manager Oliver Bierhoff soll ein Kandidat sein.
Coach Thomas Tuchel wollte am Freitag die Gerüchte um die Vereinsführung nicht kommentieren: «Meine Zusammenarbeit mit Brazzo (Hasan Salihamidzic) und Oli (Oliver Kahn) sind ziel- und lösungsorientiert. Das wir alle nicht zufrieden sind ist klar.»
«Brazzo + Kahn: Helden von einst, Pfeifen von heute»
Bereits während und nach dem 1:1 gegen Manchester City übten die Bayern-Fans deutliche Kritik an der Vereinsführung des deutschen Rekordmeisters: «Ziele dürfen verfehlt werden – Werte des Vereins nicht! Führungspolitik hinterfragen!», war kurz vor Ende des Spiels (1:1) auf einem grossen Plakat zu lesen. Schon vor dem Spiel hiess es auf einem kleineren Plakat: «Brazzo + Kahn: Helden von einst, Pfeifen von heute.»
Damit richtete sich der Unmut offenbar gegen Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn, die mit dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel nicht die erhoffte Trendwende erzielten.
Dein tägliches Sport-Update
Erhalte täglich brandaktuelle News aus der Welt des Sports. Ob Interviews, Porträts, Spielberichte oder Analysen: Unsere Reporter informieren dich direkt in deinem Postfach.