Interview: Steinegger: «Es muss nicht immer alles reizvoll sein»

Aktualisiert

InterviewSteinegger: «Es muss nicht immer alles reizvoll sein»

Der Urner Expo-Präsident und FDP-Politiker Franz Steinegger (61) soll Verkehrshaus-Präsident werden.

Gehts dem Verkehrshaus so schlecht, dass es den «Katastrophen-Franz» holen musste?

Franz Steinegger: Es geht ihm gut. Ich trete in eine reorganisierte, völlig intakte Organisation ein.

Aber es gibt Probleme?

Steinegger: Alle Museen haben Probleme. Aber das Verkehrshaus kann für seine Betriebskosten selbst aufkommen, gehört sogar zur ersten Liga der Museen.

Das Verkehrshaus soll aber dem Bund einverleibt werden?

Steinegger: In erster Linie gehts darum, das Museum so zu organisieren, wie sich das Bern wünscht; also eine

Trennung zwischen dem Eigentum und dem Betrieb, der in ein Museumskonzept integriert wird. Für Ersteres gibts nun eine Stiftung, für das andere das Verkehrshaus, das ich präsidieren werde.

Was reizt Sie persönlich am Verkehrshaus-Präsidium?

Steinegger: Es muss nicht immer alles reizvoll sein. Aber es interessiert mich, eine der wichtigsten Kultur- und Erlebnis-Institutionen der Zentralschweiz zu führen.

Was haben Sie als Urner für ein Verhältnis zum Verkehr?

Steinegger: Es gibt einen Spruch von Napoleon, wonach die Geschichte eines Gebiets ein Produkt seiner Geografie ist. Uri hat wohl von allen Kantonen die engste Beziehung zum Verkehr. Darin gründen auch meine Beziehungen zum Verkehrshaus.

Herbert Fischer

Zahlen zum Verkehrshaus

Das Verkehrshaus existiert seit 1959 und ist das meistbesuchte Museum der Schweiz. Es verzeichnete in den letzten Jahren durchschnittlich 450 000 Besuche. 2003 brach diese Zahl auf rund 400 000 ein; das Imax-Kino verlor gar mehr als einen Viertel seiner Besucher. 261 Personen teilen sich zurzeit 136 Stellen.

(hrf)

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