Nach Krawallen: Strafuntersuchung gegen Media-Markt-Chaoten

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Nach KrawallenStrafuntersuchung gegen Media-Markt-Chaoten

Nachdem Dutzende Demonstranten Ende März gegen die Eröffnung des Media-Markts am Bubenbergplatz demonstriert hatten, wird die Staatsanwaltschaft nun aktiv.

Sonja Mühlemann
von
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Zahlreiche Demonstranten protestierten am 26. März 2015 gegen die Eröffnung des Media-Markts in den Räumen der ehemaligen Markthalle in der Nähe des Berner Bahnhofs.

Zahlreiche Demonstranten protestierten am 26. März 2015 gegen die Eröffnung des Media-Markts in den Räumen der ehemaligen Markthalle in der Nähe des Berner Bahnhofs.

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Keystone/Peter Klaunzer
Die Demonstranten deponierten mitgebrachten Elektroschrott vor dem Eingang.

Die Demonstranten deponierten mitgebrachten Elektroschrott vor dem Eingang.

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Trillerpfeifen, Konfetti und Gummischrot: Der Protest Dutzender Aktivisten gegen die Eröffnung der Media-Markt-Filiale am Berner Bubenbergplatz endete am 26. März in wüsten Szenen. Die Demonstranten hatten sich unter dem Motto «Mediamarkt leerfeiern» für die «Eröffnungsparty» verkleidet und sich mit alten Elektrogeräten in den Händen vor dem Elektronik-Discounter versammelt.

Nachdem Scheiben zu Bruch gegangen waren, forderte die Polizei die Meute mit Lautsprecherdurchsagen dazu auf, den Platz zu verlassen. Als die Demonstranten nicht abrückten, setzten die Beamten «gezielt Pfefferspray und Gummischrot» ein, um weitere Sachbeschädigungen zu unterbinden.

Vorerst kein Internetpranger

Fünf Personen wurden in der Folge verhaftet. Nun ermitteln die Polizei und die Staatsanwaltschaft: «Es geht um Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Landfriedensbruch», sagt Kapo-Sprecher Christoph Gnägi, «es wurden Flaschen und Steine gegen Einsatzkräfte geworfen.»

Weiter hat der geschädigte Media-Markt eine Anzeige wegen Sachbeschädigung eingereicht – auch hierzu laufen Ermittlungen. «Im Zuge dieser wird auch vorhandenes Bild- und Videomaterial gesichtet, das im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen erstellt wurde.» Dass es zu einer Öffentlichkeitsfahndung mit einem Fotopranger im Internet kommt wie nach den «Tanz dich frei»-Krawallen, ist nicht ausgeschlossen: «Die Ermittlungen werden ergeben, ob und welche weiteren Schritte eingeleitet werden», so Gnägi weiter.

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