Angst vor SanktionenStreit um Ukraine lässt US-Kurse purzeln
Die Sorgen um die Krim und Chinas Konjunktur holen die US-Börsen ein. Für den S&P 500 war es der schwächste Tag seit Anfang Februar.
Die Furcht vor einer Eskalation der Krim-Krise und die Sorge um die Zukunft der chinesischen Wirtschaft haben die Wall Street am Donnerstag wieder eingeholt. Nachdem ermutigende US-Konjunkturdaten den New Yorker Aktienmärkten zunächst zu leichten Kursgewinnen verholfen hatten, kippte im Handelsverlauf die Stimmung.
Zum Schluss standen die drei wichtigsten Börsenbarometer jeweils deutlich über ein Prozent im Minus. Für den S&P 500 war es der schwächste Tag seit Anfang Februar. Vor allem die Aussicht auf Sanktionen im Streit um die Ukraine beschäftigte die Investoren.
Der Dow Jones pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 16'405 und einem Tief von 16'084 Punkten. Er schloss mit einem Minus von 1,4 Prozent auf 16'108 Stellen. Der breiter gefasste S&P 500 büsste 1,2 Prozent auf 1846 Zähler ein. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,5 Prozent auf 4260 Stellen.
Auf und Ab im Stundentakt
Auffällig war, dass die Talfahrt an den europäischen Börsen im späten Geschäft bei stark anziehenden Umsätzen einsetzte. Auch in den USA reagierte der Markt geradezu im Stundentakt auf die wachsenden Spannungen in der Ukraine. Wegen Europas Stabilität hätten Anlagen auf diesem Kontinent bisher als risikoarm gegolten, sagte Investment-Chef McMillan, «das wird nun infrage gestellt».
Zunächst hatten die New Yorker Investoren am Donnerstag bei den Aktien zugegriffen. Ermutigt wurden sie von frischen Statistiken zum Arbeitsmarkt und dem Einzelhandel, die eine solide Belebung der zuletzt vom strengen Winter beeinträchtigten heimischen Wirtschaft bestätigten. So fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf den tiefsten Stand seit drei Monaten.
Die Einzelhändler erholten sich etwas von schwachen Geschäften und konnten im Februar ihre Erlöse wieder steigern, sogar etwas mehr als erwartet. J.C. Penney legte zunächst 1,8 Prozent zu, konnte sich später dem Sog des Marktes aber nicht entziehen und schloss 1,8 Prozent im Minus. Der Handelskonzern ist dabei, den gescheiterten Strategiewechsel seines früheren Chefs wieder rückgängig zu machen.
Donut im Glück
Über dauerhaft gute Stimmung unter seinen Anlegern konnte sich dagegen der Donut-Händler Krispy Kreme freuen, dessen Aktie mit 1,2 Prozent im Plus aus dem Handel ging. Das Unternehmen stellte zusätzliche Aktienrückkäufe in Aussicht.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 692 Millionen Aktien den Besitzer. 972 Werte legten zu, 2066 gaben nach und 97 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von etwa 2,4 Milliarden Aktien 602 Titel im Plus, 2006 im Minus und 112 unverändert. (sda)