LuzernStudenten drillen Roboter Pepper für Touristen
Touristen-Auskunft vom Roboter: Auf der Rigi beantworteten zwei niedliche Roboter Fragen von Gästen. Forschende der HSLU feilen nun an ihren Fähigkeiten.
- von
- jas
Die zwei Roboter namens Pepper wurden auf der Rigi getestet: Sie sollen Touristen Auskunft geben. (Video: SDA)
Am Samstag erstaunten zwei 1,20 Meter kleine, weisse Roboter die Gäste auf dem Weg zur Bahnstation Rigi Kaltbad. Beide Roboter heissen Pepper und sind darauf programmiert, Mimik und Gestik von Menschen zu analysieren und ihnen zuzuhören. Sie können Deutsch und Englisch sprechen, jeder von ihnen kostet über 20'000 Franken.
Französischer Roboter in Luzern
Die zwei Roboter sind schon viel herumgekommen: So war Pepper eine Woche lang als Praktikant im Hotel Schweizerhof in Zürich tätig. Seine Aufgabe war es dort, sich um Kundenwünsche zu kümmern. In Japan ist Pepper seit einige Zeit in privaten Haushalten und Geschäften als Verkaufshelfer im Einsatz. Selbst die französische Bahn SNFC und die Supermarktkette Carrefour setzen auf den kleinen Helfer. Entwickelt wurde Pepper vom französischer Roboterhersteller Aldebaran Robotics.
Nun wollen ihn Luzerner Studierende unter der Leitung von Jana Koehler fit für den Tourismus machen.
Roboter sollen Touristen informieren
Die beiden Peppers sind humanoide – also menschenähnliche – Roboter, die sich seit kurzem im Besitz der Informatikabteilung der Hochschule Luzern (HSLU) befinden. Jana Koehler, Spezialistin für künstliche Intelligenz an der HSLU und ihre Studierenden gingen nun der Frage nach, ob Roboter Touristen über Fahrpläne, Verpflegungsmöglichkeiten oder Sehenswürdigkeiten informieren können. Geschaut wurde, ob die kleinen Helfer genügend gut Auskunft geben können.
«Besucher einer touristischen Region wünschen sich Informationen, wie sie ihren Besuch gestalten können. Am einfachsten wäre es, wenn sie Fragen in ihrer Sprache stellen könnten und spannende Vorschläge und Ideen als Antwort erhalten», heisst es in der Projektbeschreibung zu den Touristen-Robotern. «Künstliche Intelligenz ermöglicht es uns heute, mit Computern zu sprechen und einfache Fragen zu stellen, auf die wir schon recht gute Antworten erhalten», so Koehler weiter.
Rigi ideal für Test
Der Test auf dem Rigi eignete sich, um zu schauen, wie Roboter im Tourismus noch besser einsetzbar sind. «Die Rigi ist dafür ideal, weil man hier mit so vielen unterschiedlichen Menschen und Sprachen konfrontiert ist», sagt Koehler gegenüber der «Zentralschweiz am Sonntag». Künftig soll Pepper Fragen der Touristen über den Berg, zum Fahrplan oder zu Restauranttipps beantworten.
Pepper muss noch einiges lernen
Pepper weckte mit der Frage «Kann ich Ihnen helfen?» emotionale Reaktionen und erhielt meist ein Lächeln der Touristen. Seine grossen Kulleraugen machten neugierig. Beim Test auf dem Rigi stellte sich heraus, dass Pepper aber noch einiges lernen muss. So etwa, dass ein Postkartenständer keine Person ist oder ein «Danke schön» keine Frage bedeutet. Die künstliche Intelligenz steckt hier noch in den Kinderschuhen. Dennoch schlugen sich die kleinen Roboter auf der Rigi schon recht gut, obwohl ihnen die Kälte und der unebene Boden etwas zu schaffen machte. Die HSLU wird die Daten nun auswerten, um die Fähigkeiten von Pepper auszubauen.
Zentralschweiz-Push
Wenn Sie in der 20-Minuten-App auf Ihrem Smartphone die Benachrichtigungen des Zentralschweiz-Kanals abonnieren, werden Sie regelmässig über Breaking News aus Ihrer Region informiert. Hier können Sie den Zentralschweiz-Push von 20 Minuten abonnieren. (funktioniert in der App)