Studenten sauer: Kanton spart bei der Uni-Krippe

Aktualisiert

Studenten sauer: Kanton spart bei der Uni-Krippe

Politiker wollen einen Hütedienst für ihre eigenen Kinder – doch bei anderen Krippen wird der Rotstift angesetzt. Neue soll es vorläufig keine geben. Auch der Uni-Tagesstätte geht das Geld aus.

Über zwei Jahre beträgt die Wartezeit auf einen Platz in der Uni-Krippe. Am besten melden sich künftige Studenten mit Kinderwunsch schon vor der Matur an. Und es könnte noch schlimmer kommen: Weil ab diesem Jahr Bundesbeiträge wegfallen, sind zehn der 45 Krippenplätze gefährdet. Zwar könnte der Kanton in die Bresche springen, «aber der Finanzdirektor blockiert die benötigten 60000 Franken», klagt Karin Künti von der StudentInnenschaft.

Die Uni-Leitung sucht zusätzlich nach Geldgebern. Ursprünglich war sogar ein Ausbau der Krippe geplant. Sie ermöglicht es den jungen Eltern, ihr Studium durchzuziehen, um rasch ins Erwerbsleben einzusteigen. Künti versteht die Welt nicht mehr: «Gerade haben die Grossräte einen Krippendienst für ihre eigenen Kinder genehmigt – aber an die Studis denkt man nicht.»

Der Kanton gab gestern bekannt, dass er vorläufig kein Geld mehr für neue Krippen und Tagesstätten ausgeben kann. Die Kosten für das bestehende Angebot seien zu stark gestiegen. In der Stadt Bern bedeutet das die Streichung von 60 geplanten Plätzen.

Patrick Marbach

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