Gift im PelzStudie weist schädliche Stoffe nach
Pelz wurde auch diesen Winter zum Trend ernannt – ein Trend, der laut einer Studie von Tierschützern krank machen kann.
- von
- Deborah sutter
Eine Studie bringt Alarmierendes hervor: In Echt-Pelzen wurden hohe Dosen giftiger Stoffe gefunden. (Bild: colourbox.com)
In Echt-Pelzen, wie sie derzeit die Mantelkrägen zieren, finden sich gesundheitsgefährdende Chemikalien. Das zumindest besagt eine Studie der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Laut des auf Produktsicherheit spezialisierten Beratungsunternehmens EcoAid stecken ganze Chemiecocktails im Pelz: Wiederholt wurden in den Pelzen von Nerz, Marderhund und Fuchs Schadstoffgrenzwerte und Maximalwerte von Industriestandards überschritten. Unter anderem konnten die Forscher eine Konzentration von Formaldehyd nachweisen, die den EU-Grenzwert um das 15-fache überschreitet. Problematisch, denn: «Die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation (IARC) stuft Formaldehyd als krebserregend ein», wie Annamaria Zollinger von der Krebsliga Schweiz sagt.
«Es ist bedenklich, was die Studie an den Tag legt – leider aber wenig überraschend», meint Josianne Walpen von der Stiftung für Konsumentenschutz. Walpen verspricht sich eine Entschärfung des Problems, wenn demnächst auch für Pelze eine Deklarationspflicht eingeführt werde.
Der Schweizerische Pelzfachverband sieht Pelze nicht als Gesundheitsrisiko: «Meine Familie verarbeitet seit Generationen Pelze und es wurden alle sehr alt!», sagt der Medienverantwortliche Thomas Aus der Au. «Aber wir werden die sehr fragwürdigen Aussagen dieser sogenannten Studie genauer prüfen.»