Kaderlöhne und KMU-StrategieSuisa eckt an
Nach der Billag geht nun auch die Suisa verstärkt auf die KMU los. Gleichzeitig sorgen üppige Kaderlöhne für Kritik.
- von
- Alex Hämmerli
Die Urheberrechtsgesellschaft Suisa will mehr Geld. Deshalb geht die Genossenschaft derzeit auf tausende kleine und mittelgrosse Betriebe los. Per Brief fordert die Monopolistin Geld für die Nutzung von Musikstücken «ausserhalb der Privatsphäre». Konkret: Selbst das Radiohören in der Lastwagenkabine soll gebührenpflichtig werden. Betroffen sind aber auch Taxiunternehmen, Coiffeursalons oder Betriebe, die Musik in der telefonischen Warteschleife abspielen.
Mit ihrer Jagd auf Kleingewerbler sorgt die Suisa für Unmut – um so mehr, als sich das Management der Genossenschaft selber mit üppigen Salären und Sitzungsgeldern verwöhnt: 2008 kamen bei der Suisa 150 Millionen Franken an Gebühren zusammen. Nach Recherchen von «Sonntag» floss ein Fünftel davon, oder 30 Millionen, in die Verwaltung der Genossenschaft. Generaldirektor Alfred Meyer allein kassierte fast 360 000 Franken. Das ist deutlich mehr, als was andere bundesnahe Direktoren mit vergleichbarer Personal- und Budgetverantwortung bekommen. Für die 15 Vorstandsmitglieder gibt es zudem 1050 Franken Sitzungsgeld pro Tag. «Es geht nicht an, Kleinbetriebe abzuzocken und gleichzeitig derart hohe Vergütungen auszuzahlen», enerviert sich SVP-Nationalrätin Natalie Rickli. Sie und FDP-Nationalrat Ruedi Noser fordern deshalb mehr Transparenz in der Betriebsrechnung der Suisa. Die beiden werden bis zum Sommer Vorschläge präsentieren.