Sultex: Massiver Stellenabbau mit Entlassungen

Aktualisiert

Sultex: Massiver Stellenabbau mit Entlassungen

Sultex, die frühere Sulzer Textil, will ein Drittel ihres Personals entlassen. Zurzeit werde mit den Gewerkschaften ein Sozialplan ausgehandelt.

Sultex, die frühere Sulzer Textil, steckt weiterhin in der Krise. Nach einer Massenentlassung im Jahr 2003, als der Abbau von 270 Stellen angekündigt wurde, soll in einer neuen Restrukturierung ein Drittel der verbliebenen 1021 Stellen gestrichen werden.

Die genaue Zahl der Entlassungen sei noch nicht klar, teilte die Firma am Freitagnachmittag mit. In den nächsten Wochen müssse zuerst zusammen mit der Belegschaft Lösungen für die Reorganisation der Firma gesucht werden. Erst danach könne der Stellenabbau beziffert werden. Gleichzeitig werde mit den Gewerkschaften ein Sozialplan ausgehandelt.

Fokussierung aufs Kerngeschäft

Die im Frühling 2003 eingeleiteten Massnahmen, die Fertigungstiefe zu reduzieren, hätten positive Wirkung gezeigt und bestätigt, dass Sultex sich auf dem richtigen Weg befinde. Doch erfordere der erhöhte Wettbewerbsdruck, dass sich die Firma kompromisslos auf die Kernkompetenzen fokussiere und die Kosten senke, begründet Sultex die Abbaupläne.

Bereits bei der Massenentlassung im März 2003 hatten die Sultex- Verantwortlichen argumentiert, dass dank der Konzentration auf das Kerngeschäft - der Montage von Webmaschinen - und der Integration des Ersatzteilgeschäfts in das Logisitik-Zentrum Zuchwil die verbliebenen Arbeitsplätze gesichert werden sollten.

Gewerkschaften «vor den Kopf gestossen»

Die Gewerkschaft SMUV fühlt sich durch den neuen Abbauplan «vor den Kopf gestossen», wie aus einem Communiqué hervorgeht. Der SMUV, der von 350 Entlassungen spricht, sieht darin einen beispiellosen Kahlschlag für den Industriestandort Schweiz.

Ausserdem kritisiert die Gewerkschaft, dass die Angestellten in den nächsten Monaten noch Überstunden leisten müssten, um per Ende Dezember den letzten grossen Auftrag nach Italien ausliefern zu können.

Sultex ist im Besitz der italienischen Familiengesellschaft Itema, weshalb keine detaillierten Geschäftszahlen veröffentlicht werden. Im Jahr 2002 hatte Sultex einen Umsatz von ungefähr 400 Mio. Fr. erwirtschaftet.

(sda)

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