Super-Maus schockt die Welt
Sie rennt 20 Meter pro Minute, und das stundenlang. Sie lebt länger, hat mehr Sex und kann fressen ohne dicker zu werden. Da stellt sich die Frage: Können Wissenschaftler, die die Supermaus kreieert haben, auch Menschen verbessern?
Die genetisch veränderte Super-Maus kann während fünf Stunden bis zu sechs Kilometer rennen bis sie schlapp macht. Die Wissenschaftler, die das Tier geschaffen haben, verglichen die Leistung laut einem Bericht der Zeitung «Independent» mit einem Radfahrer, der einen Alpenpass mit Strassentempo ohne zu stoppen überquert.
«Es war von Anfang an klar, dass diese Mäuse anders sind. Von jung an sind sie sehr aktiv und rennen ständig im Käfig herum», sagt Hauptforscher Parvin Hakimi. Obwohl die Maus bis zu 60 Prozent mehr frisst als ihre unveränderten Artgenossen, legt sie nicht an Gewicht zu.
Ausserdem erfreut sie sich eines sehr aktiven Sexlebens bis ins hohe Alter. Sie bleibt drei Mal so lange zeugungsfähig wie eine normale Maus. Die amerikanischen Wissenschaftler, welche die Maus kreieert haben, waren laut dem Bericht selbst überrascht vom Ergebnis. Sie haben eine Kolonie von 500 Super-Mäusen gezüchtet.
Der Schlüssel zur «Mighty Mouse», wie die Universität das Tier nennt, ist die Stimulation eines Gens. Weil das Enzym PEPCK-C massenhaft produziert wird, ist die Maus zu den erstaunlichen Leistungen fähig. Dank des Enzyms werden statt 0,08 Einheiten Muskelfasern pro Gramm deren 9 Einheiten produziert.
Übrigens: Mäuse teilen das betroffenen Gen mit Menschen. Deshalb stellt sich die Frage, ob die Resultate auch auf den Menschen übertragen werden können. Kurze Antwort: Nein. Lange Antwort: «Die Technik die wir für die Modellierung der Super-Maus benutzt haben ist nicht auf den Menschen anpassbar. Weder sei es ethisch vertretbar die Methode auf den Menschen zu übertragen, noch sei dies derzeit möglich. Jeder Versuch, die Muskelbildung des Menschen zu beeinflussen wird sicherlich mehr schaden als nutzen», halten die Forscher fest.
Andererseits erhoffen sie sich von der langlebigen Super-Maus etwa Rückschlüsse auf extreme Muskelnutzung, Krebsanfälligkeit und Ernährungsfragen und die Faktoren, welche die Energie in Muskelfasern steuern.
(ast)