Auf Bartour Corona verbreitet : Superspreaderin (26) könnte zehn Jahre hinter Gitter landen

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Auf Bartour Corona verbreitet Superspreaderin (26) könnte zehn Jahre hinter Gitter landen

Trotzt Symptomen und ausstehendem Corona-Testresultat feierte eine junge Amerikanerin in Garmisch-Partenkirchen durch die Nacht. Nun drohen ihr zehn Jahre Haft.

von
Katja Fässler
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Zum Superspreading-Event kam es in der Peaches-Bar, welche die 26-jährige Amerikanerin Anfang September besucht hatte. 

Zum Superspreading-Event kam es in der Peaches-Bar, welche die 26-jährige Amerikanerin Anfang September besucht hatte.

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Sie habe sich von abreisenden Edelweiss-Lodge-Angestellten verabschiedet und sie dabei umarmt und geküsst, berichtet «DailyMail». 

Sie habe sich von abreisenden Edelweiss-Lodge-Angestellten verabschiedet und sie dabei umarmt und geküsst, berichtet «DailyMail».

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In Garmisch-Partenkirchen wurden daraufhin die Kontaktbeschränkungen verschärft. (Archivbild)

In Garmisch-Partenkirchen wurden daraufhin die Kontaktbeschränkungen verschärft. (Archivbild)

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Darum gehts

  • Die Superspreaderin von Garmisch-Partenkirchen könnte hart bestraft werden.
  • Ihr drohen bis zu 10 Jahre Haft.
  • Die 26-jährige Amerikanerin hatte während einer Kneipentour Dutzende mit Corona infiziert.
  • Zuvor soll sie mit Halsschmerzen zur Arbeit gegangen sein.

Lieber Party statt Quarantäne: Das dachte sich eine junge Amerikanerin, die im oberbayerischen Ferienort Garmisch-Partenkirchen rund 59 Menschen mit dem Coronavirus ansteckte. Die 26-Jährige war mit Symptomen zur Arbeit gegangen, erst danach liess sie sich testen.

Anstatt das Ergebnis abzuwarten, begab sich die in Deutschland wohnhafte Amerikanerin auf Kneipentour. Nun berichtet ein Augenzeuge gegenüber der «Daily Mail», dass die Frau mehrere Mitarbeiter des Edelweiss Lodge Resorts, wo sie selbst auch angestellt war, geküsst haben soll. 25 der Resort-Angestellten wurden infiziert.

Geschehen ist das Ganze in der Peaches Bar, welche die Frau Anfang September unter anderem besucht hatte. Sie habe sich von abreisenden Ressort-Angestellten verabschiedet und sie dabei umarmt. Das AFRC-Resort (Armed Forces Recreation Centers) ist Angehörigen des US-Militärs, ihren Familien und Veteranen vorbehalten. Oberstleutnant Michael Weismann lässt in einem Statement gegenüber der «Daily Mail» verlauten, dass man zuversichtlich ist, alle notwendigen Vorkehrungen getroffen zu haben, um sowohl Mitarbeiter, als auch Gäste zu schützen. Die Anlage ist nun seit Montag für zwei Wochen geschlossen.

«Sie sollte strafrechtlich verfolgt werden»

Rechtsanwalt Arndt Kempgens erörterte im Bericht die Bestrafung eines Superspreaders und sagte: «Unter dem Gesichtspunkt der bedingten Absicht kann dies sogar zu einer strafrechtlichen Haftung für vorsätzliche und gefährliche Körperverletzungen gemäß § 224 StGB führen. Die Haftstrafe reicht von 6 Monaten bis 10 Jahren Gefängnis.»

Der Sprecher des Bezirksamtes, Wolfgang Rotzsche, fügte hinzu: «Wenn die Frau das Risiko, andere anzustecken, tatsächlich bewusst akzeptiert hat, sollte sie auch strafrechtlich verfolgt werden.»

Das Landratsamt erliess in Folge des sprunghaften Anstiegs an Corona-Infektionen in Garmisch-Partenkirchen Kontaktbeschränkungen für Gaststätten und private Veranstaltungen. Ab 22 Uhr müssen Restaurants schliessen und an einem Tisch dürften nur maximal fünf Gäste sitzen. Bei privaten Feiern seien drinnen maximal 50 Personen erlaubt, draussen 100.

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