SurseeFür die Seilzieh-WM musste Rahel fünf Kilogramm abnehmen
Seilzieher aus aller Welt kamen am Wochenende für die Weltmeisterschaft zusammen. 20 Minuten war dabei und hat gefragt, weshalb mit Schlittschuhen gekämpft und Tage vor dem Wettkampf kaum mehr gegessen wird.
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Darum gehts
Am Wochenende fand in Sursee die Weltmeisterschaft im Seilziehen statt.
In Schlittschuhen versuchten die Teams, die Gegnerinnen und Gegner auf ihre Seite zu ziehen.
Weil die Mannschaft ein bestimmtes Gewicht haben soll, müssen Athletinnen und Athleten vor den Wettkämpfen manchmal hungern.
Fans schwingen Kuhglocken und schreien vor Freude, der Speaker kommentiert die laufenden Kämpfe und überall wird fröhlich Bier und Schorle getrunken. Die Seilzieh-WM in Sursee erinnert an ein Schwingfest. Einzig die zahlreichen ausländischen Teams und das fehlende Sägemehl lassen erahnen, dass es sich bei diesem Wettkampf um eine ganze andere Sportart handelt.
Tritt man an den Zaun und beobachtet die Kämpfe aus der Nähe, sieht man jeweils acht Athletinnen und Athleten, die sich auf jeder Seite positionieren, das Seil mit nackten Händen ergreifen und ihre Schuhe – meist zugeschliffene Schlittschuhe, die mehr Halt bieten sollen – in den erdigen Boden rammen. Sobald der Schiedsrichter das Zeichen gibt, geht es los und beide Teams ziehen am mindestens 33,5 Meter langen Seil und versuchen, die Gegnerinnen und Gegner auf ihre Seite zu ziehen. Gewonnen hat die Mannschaft, die das Seil bis zur Vier-Meter-Marke auf seine Seite zieht.
«Musste fünf Kilo abnehmen»
Die 18-jährige Rahel, die zusammen mit Luzia (21) und Laura (22) nach ihren Seilziehkämpfen am Boden sitzt und sich ausruht, erzählt: «Seilziehen ist deshalb besonders, weil man sich nirgendwo sonst dermassen auf sein Team verlassen muss. Man macht jeden einzelnen Zug als Team und spürt seine Teamkolleginnen und -kollegen zu jedem Zeitpunkt.» Nur als Mannschaft habe man eine Chance, einen Wettkampf zu gewinnen.
Das Schwierigste für Rahel ist es, am Tag der Ankunft an der WM, das erforderliche Gewicht zu haben. «Unser Coach zählt jeweils ein paar Tage vorher zusammen, wer wie schwer sein darf. Ich musste jetzt für diese WM fünf Kilo abnehmen», erklärt die 18-Jährige. «Das ist schon ziemlich happig.» Um Gewicht zu verlieren, werde viel gejoggt, wenig gegessen und kaum getrunken. Ausserdem würden Besuche in der Sauna helfen, viel zu schwitzen und so abzunehmen. «Jetzt, zwei Tage nach dem Wägen, bin ich aber bereits wieder drei Kilo schwerer. Sobald man, das vorgeschriebene Gewicht erreicht hat, kann man endlich wieder richtig essen», so Rahel.
Hast du auch schon einmal Seil gezogen?
Durch das Adrenalin kaum Schmerzen
Für die Seilzieh-WM haben Rahel, Laura und Luzia hart trainiert. Neben den regelmässigen Trainings im Verein machen die drei individuelle Kraft- und Ausdauertrainings. Ausserdem ist die mentale Vorbereitung essenziell vor einem Wettkampf. «Ich schaue mir Videos vom Tauziehen an und versuche, mich in die Situation des Wettkampfes hineinzuversetzen.» Laura ergänzt: «Während des Ziehens ist es schwierig, sich nicht vom Publikum ablenken zu lassen, sondern seine ganze Kraft zu bündeln und auf das Seil zu konzentrieren.»
Schmerzen hätten Athletinnen und Athleten während des Ziehens kaum: «Durch das Adrenalin spürt man bei einem Wettkampf kaum etwas. Nach zwei, drei Kämpfen können die Hände aber schon ziemlich weh tun», sagt Laura. Ausserdem könne es immer wieder zu Krämpfen oder Verspannungen in Armen und Schultern kommen.
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