WaffenexporteSVP erwägt Lockerung bei Waffen-Weitergabe – Urgestein Blocher warnt
Der Sicherheitspolitiker Werner Salzmann will die Waffenexportregeln lockern. SVP-Urvater Christoph Blocher ist strikt dagegen und warnt davor, einen gefährlichen Präzedenzfall zu schaffen.
Darum gehts
FDP-Präsident Thierry Burkart will die Weitergabe von Schweizer Waffen ermöglichen.
Auch SVP-Ständerat Werner Salzmann ist mit gewissen Einschränkungen für die Weitergabe.
SVP-Urvater Christoph Blocher allerdings ist strikte dagegen.
Die SVP ist sich einig: Die Schweiz soll keine Waffen direkt in die Ukraine liefern. Aber wie steht es mit indirekten Lieferungen? Wie sieht es beispielsweise aus, wenn Deutschland in der Schweiz gekaufte Waffen oder Munition an die Ukraine liefert?
Werner Salzmann, SVP-Ständerat und Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission, will dies in Zukunft ermöglichen. Gegenüber SRF sagte er: «Die Schweiz ist nicht das Land, das direkt der Ukraine helfen soll. Aber sie soll nicht blockieren, wenn andere Länder helfen wollen». SVP-Urvater Christoph Blocher widerspricht Salzmann. Laut ihm dürfen Schweizer Waffen keinesfalls in die Ukraine gelangen, wie SRF News schreibt.
FDP-Präsident Burkart löst Wiederausfuhr-Debatte aus
Ausgelöst hat die Debatte ein Vorstoss von FDP-Präsident Thierry Burkart. Er schlägt vor, dass in Zukunft bei Staaten wie Deutschland auf eine Nichtwiederausfuhr-Erklärung verzichtet wird. Somit könnten also Waffen weitergegeben werden.
Soll die Schweiz auf die Nichtwiederausfuhr-Erklärung verzichten?
Die neue Regel soll rückwirkend auch für frühere Exporte gelten. Dies käme der Ukraine zugute. Salzmann hingegen fordert eine gesetzliche Frist von fünf Jahren. In der Schweiz gekauftes Kriegsmaterial soll also erst nach Ablauf dieser Frist weitergegeben werden dürfen. Setzt sich Salzmann durch, wird die Ukraine also nicht so rasch an Schweizer Waffen gelangen.
Blocher warnt vor Verletzung des Neutralitätsrechts
Christoph Blocher fordert gegenüber SRF gleich lange Spiesse für alle. Wenn man gesetzlich festlegt, dass es keine Auflagen gibt, wäre dies laut Blocher neutralitätsrechtlich in Ordnung. Es bliebe dann den anderen Ländern überlassen, was sie mit den Schweizer Waffen machen.
Rückwirkend die Erlaubnis zur Weitergabe zu geben, sei hingegen neutralitätswidrig und «dasselbe, wie wenn wir es gleich selber machen würden», sagt Blocher. Die Debatte geht am Freitag weiter. Dann befasst sich die sicherheitspolitische Kommission des Ständerats mit den Vorschlägen von Burkart und Salzmann.
Beschäftigt dich oder jemanden, den du kennst, der Krieg in der Ukraine?
Hier findest du Hilfe für dich und andere:
Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77
Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute
Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Anmeldung und Infos für Gastfamilien:
Schweizerische Flüchtlingshilfe, Tel. 058 105 05 55
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