Nach Boykott: SVP-Politiker nehmen ab Ostern wieder an der «Arena» teil

Aktualisiert

Nach BoykottSVP-Politiker nehmen ab Ostern wieder an der «Arena» teil

Ende März kündigte die SVP an, nicht mehr in der SRF-Sendung «Arena» aufzutreten, weil deren Moderator nicht unparteiisch sei. Nach einer Aussprache mit der SRG will die SVP nun bald wieder in der Sendung auftreten.

von
Benedikt Hollenstein
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Die SVP will nach einem knapp einmonatigen Boykott ab Ostern wieder an der «Arena» teilnehmen.

Die SVP will nach einem knapp einmonatigen Boykott ab Ostern wieder an der «Arena» teilnehmen.

20min/Celia Nogler
Dies beschlossen SVP und SRG bei einer gemeinsamen Aussprache.

Dies beschlossen SVP und SRG bei einer gemeinsamen Aussprache.

20min/Matthias Spicher
Vorausgegangen war eine Aussage von Thomas Aeschi, für die der SVP-Fraktionsvorsteher von Moderator Sandro Brotz scharf kritisiert wurde.

Vorausgegangen war eine Aussage von Thomas Aeschi, für die der SVP-Fraktionsvorsteher von Moderator Sandro Brotz scharf kritisiert wurde.

Screenshot SRF Arena

Nach den Rassismus-Vorwürfen, die der «Arena»-Moderator Sandro Brotz Ende März gegenüber SVP-Fraktionsvorsteher Thomas Aeschi erhob, teilte die Partei mit, künftig nicht mehr in der Polit-Sendung aufzutreten. Sie warf der SRG vor, ihren gesetzlichen Auftrag verletzt zu haben, und kündigte an, erst wieder an der Sendung teilzunehmen, wenn SRG eine «sachgerechte» und «neutrale» Moderation gewährleiste.

«Vergewaltigungen von Ukrainerinnen verhindern»

Im Zuge einer Nationalratsdebatte Mitte März sorgte Aeschi mit einer Aussage über Flüchtende aus der Ukraine für Aufsehen. Er wolle «verhindern, dass Nigerianer oder Iraker mit ukrainischen Pässen Ukrainerinnen vergewaltigen» und forderte deshalb von Justizministerin Karin Keller-Sutter, sicherzustellen, dass auch wirklich nur «Ukrainerinnen und Ukrainer, die auch tatsächlich solche sind», in die Schweiz kommen.

Daraufhin kritisierte der «Arena»-Moderator Sandro Brotz in der Sendung vom 18. März 2022 den SVP-Fraktionsvorsteher für seine Aussage. Aeschi nutze rassistische Stereotypen, um eine Gruppe von Menschen pauschalisierend als Vergewaltiger und Kriminelle darzustellen, so Brotz. Diese Ansicht teilte auch die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus, die laut Aeschi politisch linksgrün zusammengesetzt und daher sowieso nicht unabhängig sei. Nach der Sendung erklärte die SVP, vorerst nicht mehr an der «Arena» teilzunehmen.

SRF begrüsst Rückkehr

Nach etwas mehr als zwanzig Tagen beendet die Partei ihren Boykott nun. Am Donnerstag hat sich die Parteispitze der SVP mit der SRG-Leitung getroffen und eine Aussprache abgehalten. Nach dem konstruktiven Gespräch mit der SRG-Leitung und deren Zusicherung einer ausgewogenen Berichterstattung sowie der unparteiischen Moderation der Arena sei die SVP nun bereit, ab Ostern wieder an der Sendung teilzunehmen, wie sie in ihrer Mitteilung schreibt. SRF begrüsst die Rückkehr der Partei in die «Arena» und weist darauf hin, dass 2021 sämtliche 82 bei der Ombudsstelle eingegangenen Beanstandungen gegen die «Arena» abgewiesen wurden. 

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