Internes Dokument: Swiss Re streicht Wörter «Mann» und «Frau»

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Internes DokumentSwiss Re streicht Wörter «Mann» und «Frau»

Bei Swiss Re gilt, Worte wie «Ehemann», «Ehefrau» und «Heirat» zu vermeiden. Das steht in einem internen Dokument des Versicherers.

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Bei Swiss Re soll man Worte wie «Ehemann» und «Ehefrau» und «Heirat» möglichst nicht mehr nutzen. (Im Bild: Hauptsitz von Swiss Re)

Bei Swiss Re soll man Worte wie «Ehemann» und «Ehefrau» und «Heirat» möglichst nicht mehr nutzen. (Im Bild: Hauptsitz von Swiss Re)

Keystone/Christian Beutler
Im Dokument, das dem Finanzblog «Inside Paradeplatz» vorliegt, heisst es: «Vermeiden Sie den generellen Einsatz von geschlechtsspezifischen Pronomen ‹er/sie› oder Familienbezeichnungen wie ‹Mutter›, ‹Vater›, ‹Bruder», ‹Tante› und ‹Onkel›, ausser es ist bekannt, dass diese Worte von bestimmten Personen bevorzugt werden und niemanden ausschliessen.»

Im Dokument, das dem Finanzblog «Inside Paradeplatz» vorliegt, heisst es: «Vermeiden Sie den generellen Einsatz von geschlechtsspezifischen Pronomen ‹er/sie› oder Familienbezeichnungen wie ‹Mutter›, ‹Vater›, ‹Bruder», ‹Tante› und ‹Onkel›, ausser es ist bekannt, dass diese Worte von bestimmten Personen bevorzugt werden und niemanden ausschliessen.»

Inside Paradeplatz
Statt «Männer» und «Frauen »soll man einfach alle «Geschlechter» sagen.

Statt «Männer» und «Frauen »soll man einfach alle «Geschlechter» sagen.

Inside Paradeplatz

Wie sollen Mitarbeiter miteinander reden? Diese Frage beantwortet der Schweizer Rückversicherer Swiss Re in einem internen Dokument, dass die Mitarbeiter abrufen können. Darin heisst es, Angestellte sollten Worte wie «Ehemann» und «Ehefrau» vermeiden und auch nur dann von «Heirat» sprechen, wenn das nicht diskriminierend gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften wirken könnte.

Im Dokument, das dem Finanzblog «Inside Paradeplatz» vorliegt, heisst es weiter: «Vermeiden Sie den generellen Einsatz von geschlechtsspezifischen Pronomen ‹er/sie› oder Familienbezeichnungen wie ‹Mutter›, ‹Vater›, ‹Bruder», ‹Tante› und ‹Onkel›, ausser es ist bekannt, dass diese Worte von bestimmten Personen bevorzugt werden und niemanden ausschliessen.» So richtig verboten sind die Begriffe aber nicht – im Code of Conduct heisst es stattdessen «nicht bevorzugt».

Programm «Diversity and Inclusion»

Das Dokument ist Teil des Programms «Diversity and Inclusion» von Swiss Re. Dieses wird von CEO Christian Mumenthaler geleitet und soll laut dem Finanzblog einiges kosten. Swiss Re verrate aber nicht, wie viel genau.

Seitens der Belegschaft kommt die Sprachempfehlung laut dem Blog gut an. Im Intranet von Swiss Re gebe es regelrechte Begeisterungsstürme.

Ablenkung vom Auslagerungsprogramm

Der Finanzblog kritisiert allerdings: Während man sich um Diversität kümmere, lenke man von der Tatsache ab, dass bei der Swiss Re ältere Mitarbeiter derzeit den Job verlieren. Dies, nachdem sie im Rahmen eines Auslagerungsprogramms jeweils junge Inder eingearbeitet hätten.

Grund für die Massnahmen seien die schlechten Zahlen: Die 400 Millionen Dollar seien ein «miserables Ergebnis». Um die Dividenden für die Aktionäre hochzuhalten, baue die Firma in Zürich Stellen ab. Die Swiss Re dementiert allerdings: Aussagen hinsichtlich eines Auslagerungsprogramms oder eines Stellenabbaus in Zürich seien falsch.

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