BaselSyngenta-Chef Mike Mack tritt zurück
Der Syngenta-Chef Mike Mack verlässt den Agrarchemie-Konzern bis Ende Oktober. Der Verwaltungsrat ist informiert.
- von
- ij
Syngenta-Chef Mike Mack tritt auf Ende Oktober zurück. Unerwünschte Avancen des US-Konkurrenten Monsanto, schlechte Unternehmenszahlen und kritische eigene Aktionäre hatten dem langjährigen Konzernchef zuletzt das Leben schwer gemacht.
Es sei der richtige Zeitpunkt für den Konzern von den Perspektiven eines neuen Chefs zu profitieren, lässt sich der 55-jährige Amerikaner in der Medienmitteilung vom Mittwoch zitieren.
Syngenta werde unter neuer Führung hervorragende Perspektiven haben. Verwaltungsratspräsident Michel Demaré bedankte sich beim abtretenden Konzernchef für sein langjähriges Engagement. Er zeigte sich überzeugt, dass die von Mack implementierte Strategie Syngenta auch im kommenden Jahrzehnt Erfolge bringen werde.
John Ramsey übernimmt
Laut Medienmitteilung hat Mack den Verwaltungsrat über seine Absicht informiert, zurück zu treten und der Verwaltungsrat hat die Entscheidung akzeptiert. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers wird Finanzchef John Ramsey das Unternehmen ad interim leiten.
Der studierte Wirtschaftswissenschaftler Mack war insgesamt rund 14 Jahre für Syngenta tätig. Anfang 2008 wurde er als Nachfolger des Briten Michael Pragnell Konzernchef. Zuvor hatte er das wichtige Saatgut-Geschäft von Syngenta operativ geleitet.
Mack gehörte zu den am besten verdienenden Konzernchefs der Schweiz. Im Geschäftsjahr 2014 verdiente er nach einer Aufstellung der Nachrichtenagentur sda 7,155 Millionen Franken.
Aktionäre begrüssen Rücktritt
Im August hatte Syngenta den dritten Übernahmeversuch des US-Konzerns Monsanto abgewehrt. Eine Gruppe von Aktionären hatte vor einer Woche in einem offenen Brief vom Verwaltungsrat eine umfassende strategische Überprüfung gefordert. Es wurde kritisiert, dass Verwaltungsrat und Management in den letzten Jahren «mehrere Chancen zur Verbesserung der Wertschöpfung» verpasst hätten.
Entsprechend wurde Macks Rücktritt von den Aktionären begrüsst. Man habe immer gefordert, dass jemand die Verantwortung für das Nichterreichen der finanziellen Ziele und das nicht ergebnisoffene Ausloten aller Optionen zur Steigerung der Wertschöpfung übernehme, und das sei mit diesem Schritt nun geschehen. Die kritischen Aktionäre fordern, dass ein neuer CEO unvoreingenommen aufräumen wird und ein neuer Führungsstil und eine neue Informationskultur bei Syngenta Einzug halten, sagte Folke Rauscher, Geschäftsführer der Aktionärsvereinigung kritischer Aktionäre.
Auch an der Börse kam der Rücktritt gut an: Syngenta-Aktien legten im frühen Handel um fast fünf Prozent zu. Der Gesamtmarkt (SMI) verlor im Gegenzug 0,3 Prozent. (ij/sda)