«Sie bombardieren Zivilisten»Taliban werfen USA Verletzung von Friedensabkommen vor
Die USA sollen gegen das Friedensabkommen mit den Taliban verstossen haben. In Afghanistan stationierte US-Truppen würden täglich das Abkommen brechen.
Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben den USA Verstösse gegen das im Februar vergangenen Jahres unterzeichnete Friedensabkommen vorgeworfen. Ein Sprecher der Taliban in Katar, Mohammed Naeem, sagte am Freitag der Nachrichtenagentur AFP, die US-Truppen würden «fast täglich» das Abkommen brechen. «Sie bombardieren Zivilisten, Häuser und Dörfer», sagte er.
Zuvor hatte die neue US-Regierung den Taliban vorgeworfen, gegen das Abkommen mit den Vereinigten Staaten zu verstossen. Die Gruppierung halte sich nicht an die Verpflichtungen, ihre Gewaltakte zu reduzieren und ihre Verbindungen zum Extremistennetzwerk Al-Kaida zu kappen, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby.
Biden will an Abkommen mit Taliban festhalten
Nach seinen Angaben hält die Regierung des neuen Präsidenten Joe Biden dennoch an dem Abkommen mit den Taliban fest. Kirby betonte aber auch, solange die Taliban ihre Verpflichtungen nicht erfüllten, sei es für deren Verhandlungspartner «schwierig», sich an ihre eigenen Zusagen zu halten.
In dem Abkommen vom 29. Februar 2020 hatten sich die Taliban verpflichtet, die Gewalt in Afghanistan deutlich zu reduzieren und Al-Kaida und anderen extremistischen Organisationen keine Zuflucht zu gewähren. Ausserdem verpflichteten sie sich zu direkten Gesprächen mit der Regierung in Kabul. Im Gegenzug sagte die Regierung des damaligen Präsidenten Donald Trump einen vollständigen Truppenabzug bis Mai 2021 zu.
Die Verhandlungen zwischen den Taliban und der international anerkannten Regierung in Kabul sind bislang allerdings ergebnislos verlaufen. Nahezu täglich gibt es Angriffe der Aufständischen auf die staatlichen Sicherheitskräfte.