Tausende wollen Brasilien aufwecken
In Brasilien haben rund 5000 Menschen gegen Präsident Luiz Inacio Lula da Silva demonstriert.
Rund 5000 Teilnehmer versammelten sich nach Angaben der Organisatoren am Freitag zu der Protestveranstaltung im Zentrum von São Paulo, zu der die von Geschäftsleuten, Künstlern und Anwälten organisierte Bewegung "Me cansei" ("Ich bin es leid") aufgerufen hatte.
Mit einer Schweigeminute wollten die Teilnehmer ein Zeichen setzen gegen Korruption, Gewalt und die Missstände im Luftverkehr. "Die Schweigeminute hat eine grosse Bedeutung, denn mit ihr werden wir Brasilien aufwecken", sagte Luiz Flavio Borges de Urso, örtlicher Vorsitzender des brasilianischen Anwaltverbands OAB.
Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Hinterbliebenen der Opfer des Flugzeugunglücks von São Paulo, das sich genau einen Monat zuvor ereignet hatte. Bei dem Unfall, bei dem ein Airbus auf regennasser Bahn über die Piste hinausgerutscht und in ein Lagerhaus gerast war, starben 199 Menschen. Das Unglück, für das unter anderem die Schlamperei der Behörden verantwortlich gemacht wird, führte zu Unmut gegen die Regierung von Präsident Lula.
Vor knapp zwei Wochen hatten in São Paulo nach Angaben der Organisatoren 10 000 Menschen gegen die Regierungspolitik demonstriert.
(sda)