Ösis schockiertTeenies beklauten Teenies
In Wien hob die Polizei eine Jugendbande aus, die in den letzten Wochen teure Smartphones bei Gleichaltrigen klaute. Der Boss der Gang ist erst 14.
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Bislang konnten der Tätergruppe 19 Raubüberfälle mit einer Gesamtschadenssumme von mehr als 12000 Euro zugeordnet werden.(Symbolbild: Reuters)
Am Wochenende gelang der österreichischen Kriminalpolizei ein besonderer Coup: Sie verhaftete acht Knaben – alle im Alter unter 16. Die Festgenommenen werden beschuldigt, zwischen 25. Oktober und 8. November in diversen Wiener Stadtkreisen Handys und andere Wertgegenstände geklaut zu haben.
Dabei haben die Jugendlichen 19-mal mit grosser Brutalität zugeschlagen: Die Teenager haben nach Angaben der Behörden bei ihren Raubzügen Schüsse aus einer Gaspistole abgefeuert und gleichaltrigen Mädchen und Knaben die Klinge eines Butterflymessers an den Hals gehalten. Die Beute – vorwiegend Handys, Geld und andere Wertgegenstände – verkauften die Jungen nach eigenen Angaben in Lokalen, um damit ihren Lebensunterhalt zu finanzieren: Zigaretten, Alkohol, Markenkleidung. Nach vorläufigem Ermittlungsstand hat die Gang einen Schaden von mehr als 12 000 Euro angerichtet.
Eine ruinierte Kindheit
Am 8. November wurden zwei Bandenmitglieder im Zuge einer Fahndung bei der U-Bahn-Station Stadlau gefasst, als sie nach einem Überfall türmen wollten. Im Laufe der Verhöre stellte sich heraus, dass der Boss der Band der erst 14-jährige Abdullah V. war. Wie das österreichische Nachrichtenportal «oe24» berichtet, sollen derzeit neun Verdächtige in U-Haft sitzen. Sie sind geständig. Wegen schweren Raubes droht den Teenagern eine halb so hohe Gefängnisstrafe, wie sie gegen Erwachsene ausgesprochen würde, also bis zu siebeneinhalb Jahre. Höchstens die Hälfte davon werden sie absitzen, sodass die meisten in zwei oder erst drei Jahren wieder auf freiem Fuss sein würden.