Trauma-BehandlungTetris besser als Therapeut?
Ausgerechnet eines der ältesten und populärsten Computerspiele überhaupt soll Menschen bei wiederkehrenden Flashbacks helfen.
Aus kleinen Quadraten geformte, nacheinander herunter purzelnde Förmchen, dazu das bekannte russische Volkslied «Korobeiniki»: So kennen wir das vom russischen Programmierer Alexei Paschitnow entwickelte Spiel, berühmt geworden unter dem Namen «Tetris». Britische Wissenschaftler könnten dafür sorgen, dass das in die Jahre gekommene virtuelle Klötzchen-Game bald eine Rennaisance erlebt.
Versuchspersonen zeigten die Forscher Filmamterial mit grauenhaften Szenen, darunter Bilder von Autounfällen. Die Hälfte der Probanden spielte im unmittelbaren Anschluss an die Vorführung eine halbe Stunde lang «Tetris». Interessant: Diese Gruppe litt im Vergleich zu den anderen Testpersonen seltener unter sogenannten Flashbacks. Die Wissenschaftler glauben, dass das Spiel einen direkten Einfluss auf das zerebrale Vorstellungsvermögen hat. Vermutlich verhindert «Tetris», dass traumatische Erlebnisse längerfristig im Gehirn abgespeichert werden.
Das Forscherteam erhofft sich durch weitere Tests, neue Behandlungsformen für traumatisierte Patienten entwickeln zu können.
Games: Freund oder Feind?
Kaum jemand, der keine Spielkonsole oder zumindest ein Computer-Game Zuhause hat. Wie halten Sie es mit dem Anschalten um vom Alltag abzuschalten?
(rre)