Transfer-Verluste-Top-10Teurer Schwede, günstige Brasilianer
Zlatan Ibrahimovic hat diese Woche mit seinem Wundertor entzückt. Ob es je einen spektakuläreren Treffer gab, ist offen. Sicher ist: Ibra war das bisher grösste Minusgeschäft in der Fussball-Welt.
- von
- fox
Zlatan Ibrahimovic begeisterte mit seinem 4:2 gegen England. Ein schöneres Tor - da sind sich einige Experten einig - hat man noch nie zuvor gesehen. Ob dem so ist, bleibt wohl für immer ungeklärt. In einer anderen Rangliste ist der Schwede aber ganz sicher top, auch wenn ihn dies nicht freuen dürfte.
Vereine wie Porto, Benfica Lissabon oder Arsenal können mit Spielerverkäufen immer wieder grosse Gewinne einfahren. Zumindest finanziell lohnen sich bei diesen Klubs die spielerischen Verluste von Topstars wie Robin van Persie, Falcao oder David Luiz.
Doch wo Gewinner sind, gibts auch Verlierer. Den grössten Transferverlust im Fussball (nur bei Spielern, bei denen für den Kauf und Verkauf eine Ablösesumme bezahlt wurde) fuhr bisher ausgerechnet Barcelona ein, das die Stars normalerweise schon in jungen Jahren zu sich holt, wenn die Ablösesummen noch bezahlbar sind. Was nach seinem Traumtor gegen England noch paradoxer erscheint: Der Grund dafür war Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede kam 2009 für 86,875 Millionen Franken von Inter Mailand und wurde zwei Jahre später für nur 30 Millionen an Milan weiterverkauft.
47 Mio. Verlust mit Ronaldo
Das macht ein Minus in der Buchhaltung der Katalanen von 56,875 Millionen Franken. Nicht einberechnet sind hier die Leistungen des Spielers während seiner Zeit bei Barcelona – doch auch wenn diese im Fall von Ibrahimovic tatsächlich bescheiden waren, kann man solche Transferverluste nicht einfach für bare Münze nehmen, wie das Beispiel Real Madrid zeigt.
Auf Platz 2 der grössten Transferverluste liegt nämlich Ronaldo – der Brasilianer Ronaldo. Real Madrid hat mit der Ablösesumme 47 Millionen Franken Verlust gemacht. Doch während seiner fünf Jahre bei den Königlichen sorgte das «Phänomen» für Titel und lockte die Fans in Scharen ins Stadion. Allein dank T-Shirt-Verkäufen dürfte der Transferverlust ausgeglichen worden sein. Auf Platz 3 folgt Lilian Thuram: Er kam 2001 für 52 Millionen Franken von Parma zu Juventus Turin, 2006 wechselte er nach Barcelona – für 6,3 Millionen.
Grösster Schweizer Exportflop: Behrami
Schweizer Spieler oder Vereine finden sich in der Top 100 der höchsten Transferverluste nicht. Für die grösste finanzielle Differenz zwischen Kauf und Verkauf sorgte Valon Behrami bei West Ham: 2008 kam er für 7,875 Millionen Franken von Lazio Rom, drei Jahre später wurde er für 2,5 Millionen wieder nach Italien verkauft (Fiorentina).
Bei den Schweizer Vereinen liegt Basel auf den Rängen 1 und 2. Aber auch hier gilt: Christian Giménez und Boris Smiljanic lohnten sich zwar beim Blick auf die Transferverluste nicht – doch während ihrer Zeit bei den Bebbi dürften sie diese Differenz mit Leistungen auf dem Platz ausgeglichen haben.