Falscher Treibstoff: So vermeidest du teure Schäden

Fehltanken kann teuer werden.

Fehltanken kann teuer werden.

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Aktualisiert

Teures MissgeschickDiesel statt Benzin getankt? Das musst du jetzt machen

Jedes Jahr tanken Tausende Schweizerinnen und Schweizer den falschen Treibstoff und riskieren damit teure Schäden. Das Problem des Fehltankens lässt sich eigentlich leicht beheben.

Rouven Felix
von

Fehltanken ist keine Seltenheit. Fast 10’000-mal jährlich landet in der Schweiz der falsche Treibstoff in den Treibstoffbehältern der Autos. Was als kleines Missgeschick wegen Unwissenheit, Unachtsamkeit oder Eile beginnt, endet meist mit einer teuren Rechnung.

Vor 30 Jahren war Fehltanken noch ein kleineres Problem. Der grössere Diesel-Zapfhahn passte gar nicht in den Benzin-Stutzen und Dieselmotore vertrugen eine kleinere Menge Benzin. Während Ersteres auch heute noch so ist, hat sich Letzteres geändert. Moderne Dieselmotore und deren komplexe Einspritzungs- und Abgasreinigungsanlagen tolerieren selbst geringe Mengen Benzin nicht. Wer mit dem falschen Treibstoff weiterfährt, riskiert Schäden. Daher gilt es, gewisse Faustregeln zu beachten.

Fast 10’000-mal jährlich landet in der Schweiz der falsche Treibstoff in den Treibstoffbehältern der Autos.

Fast 10’000-mal jährlich landet in der Schweiz der falsche Treibstoff in den Treibstoffbehältern der Autos.

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In den meisten Fällen wird statt Diesel Benzin getankt.

In den meisten Fällen wird statt Diesel Benzin getankt.

Adrian Moser
Doch: Moderne Dieselmotore und deren komplexe Einspritzungs- und Abgasreinigungsanlagen tolerieren selbst geringe Mengen Benzin nicht.

Doch: Moderne Dieselmotore und deren komplexe Einspritzungs- und Abgasreinigungsanlagen tolerieren selbst geringe Mengen Benzin nicht.

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Weiterfahren ist keine Option

Am besten bemerkt man das Fehltanken bereits an der Tankstelle. In diesem Fall sollte der Tankvorgang schnellstmöglich unterbrochen werden – es spielt keine Rolle, wie viele Liter bereits getankt wurden. Doch auch in diesem frühen Fall ist es bereits zu spät, Weiterfahren ist keine Option mehr. Sobald der Zündschlüssel gedreht wird, landet der falsche Treibstoff im Motor und es drohen Schäden, die häufig in kostspieligen Reparaturen enden. 

Fällt die Fehlbetankung erst während der Fahrt auf, gilt es, das Auto zügig anzuhalten. Rechts ranfahren, den Motor aus-, den Pannenblinker anschalten und das Pannendreieck aufstellen, lautet die Anweisung des Auto Gewerbe Verbands Schweiz (AGVS). 

In beiden Fällen gilt es, professionelle Hilfe einzuholen, sprich den Pannendienst oder Garagisten seiner Wahl anzurufen. In der Regel wird das Auto dann abgeschleppt, um den Tankinhalt abzupumpen und manchmal auch sicherheitshalber das Treibstoffsystem zu reinigen. Nur selten – bei geringen Mengen des Treibstoffs und betagteren Autos – ist es möglich, den richtigen Treibstoff nachzutanken und weiterzufahren.

Hast du auch schon falsch getankt?

91 statt 95, was tun?

Auch beim Betanken der falschen Treibstoffqualität kann es zu Problemen kommen. Grundsätzlich gilt, dass Benzin mit höherer Oktanzahl (zum Beispiel 95) keine Nachteile mit sich bringt. Eine tiefere Oktanzahl ist hingegen heikler, auch wenn moderne Motoren mittlerweile darauf eingestellt sein sollten.

Wer in den Ferien Benzin mit 91 statt der in Schweiz üblichen 95 Oktan tankt, sollte demnach auf die Weiterfahrt verzichten. Auf dem Aufkleber in der Tankklappe findet man die Mindestqualität, die der Treibstoff haben sollte. Ist dieser erreicht, steht der Weiterfahrt nichts im Wege. Es muss allerdings mit einer Reduktion der Leistung gerechnet werden.

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