Thailand: Kleinkind mit Vogelgrippe infiziert
Thailand hat am Freitag einen neuen Fall von Vogelgrippe beim Menschen gemeldet. Ein 18 Monate alter Junge infizierte sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums mit dem aggressiven H5N1-Virus.
Er sei im Krankenhaus auf dem Weg der Genesung. Das Kind habe in einem Vorort von Bangkok in einem Haus gelebt, in dem auch drei Kampfhähne und ein Huhn gehalten worden seien. Seit Ende 2003 sind damit in Thailand 21 Menschen an Vogelgrippe erkrankt, 13 davon starben.
Auch am Persischen Golf wurde unterdessen das aggressive Virus nachgewiesen. Die Behörden in Kuwait teilten am Freitag mit, ein Flamingo sei an dem auch für den Menschen gefährlichen Virus verendet. Das hätten Tests ergeben. Der Vogel sei an einem Strand gefunden worden.
Die Behörden in Rumänien hoben unterdessen nach einem Monat die Quarantäne in einem Dorf im Donaudelta auf, in dem das Virus H5N1 bei Geflügel aufgetreten war. Alle Beschränkungen in Ceamurlia de Jos seien beendet, sagte der Leiter der Behörde für Tiergesundheit.
China meldete zwei weitere Vogelgrippe-Ausbrüche. In Mittelchina im Bezirk Jingshan sei ein Ausbruch vom 2. November am Freitag bestätigt worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf das Landwirtschaftsministerium. Und im Dorf Beining bei Jinzhou in der nordöstlichen Provinz Liaoning seien 300 Hühner an der Krankheit eingegangen.
Es war die vierte Meldung über Vogelgrippe-Fälle in Geflügelbeständen der Provinz seit 3. November. Nach Angaben des Pekinger Landwirtschaftsministeriums wurden 2,5 Millionen Vögel in der Region getötet und in der gesamten Provinz 198 Millionen Tiere geimpft, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Die Regierung hat allerdings vor gefälschten Impfstoffen gewarnt. Ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte, dies könne bedeuten, dass kranke Hühner keine Symptome zeigten und so stille Träger des Virus' seien. «Das ist sehr, sehr schlecht», sagte WHO-Sprecher Peter Cordingley.
Vietnam will im Kampf gegen die Vogelgrippe Militär und Polizei einsetzen. Ministerpräsident Phan Van Khai ordnete am Freitag die Mobilisierung von Soldaten und Polizisten an, wie amtliche Medien berichteten. In einem an Ministerien und Provinzregierungen gesandten Telegramm verlangte er, neben Polizei und Militär auch Studenten aufzubieten, um weitere Ausbrüche der Seuche zu unterbinden. Zwei Drittel der 64 in Asien an H5N1-Infektionen gestorbenen Menschen sind Vietnamesen. In der nördlichen Provinz Hai Duong wurde ein neuer Ausbruch der Vogelgrippe gemeldet. Dort seien in fünf Dörfern mehr als 3.000 Tiere getötet worden, berichteten die Behörden.
Die nordkoreanische Regierung erhöhte die Sicherheitsvorkehrungen. Die Bevölkerung müsse zur Abwehr des Virus wie ein Mann zusammenstehen, hiess es in Berichten amtlicher Medien. Am Donnerstag wurde ein «Notfall-Alarm» ausgelöst. Das Nationale Komitee für antiepidemische Massnahmen erklärte Hühnerfarmen zu Sperrgebieten und verschärfte die Quarantäne-Vorschriften an Grenzübergängen, wie das nordkoreanische Fernsehen berichtete.
Vogelgrippefälle hatte es Anfang des Jahres in Nordkorea gegeben. 210.000 Hühner und anderes Geflügel wurden daraufhin gekeult; die Welternährungsorganisation (WHO) bescheinigte Pjöngjang im April die Eindämmung des Ausbruchs. Nordkorea reagierte mit der verschärften Massnahmen jetzt auf die vermehrten Vogelgrippefälle im benachbarten China.
(dapd)