Hack sei Dank!«The Interview» schlägt alle Rekorde im Web
Die von Sony online gestellte Nordkorea-Satire «The Interview» ist zum Renner geworden. Schon über zwei Millionen Nutzer zahlten, um den Film im Web zu sehen.
- von
- Philipp Stirnemann
Die umstrittene Nordkorea-Satire «The Interview» hat in den ersten Tagen ihrer Online-Veröffentlichung bereits mehr als 15 Millionen Dollar eingespielt. Das berichteten US-Medien am Sonntag unter Berufung auf offizielle Zahlen des Filmstudios Sony. Damit ist der bisher erfolgreichste Online-Release von Sony.
Demnach sahen sich zwei Millionen Nutzer den Film zwischen Mittwoch und Samstag auf Online-Plattformen wie Youtube, Google Play, iTunes, Xbox-Video oder der Sony-Website Seetheinterview.com an.
Sony hatte den für den 25. Dezember geplanten Kinostart nach einer Hacker-Attacke und Terrordrohungen zunächst abgesagt. Nach Kritik an der Entscheidung beschloss das Filmstudio, die Komödie online zu vertreiben. Ausserdem nahmen 331 nordamerikanische Kinos den Film ins Programm. Dort spielte er über das lange Wochenende laut «Hollywood Reporter» rund 2,8 Millionen Dollar ein. Seit vergangenem Wochenende ist der Film, zumindest in Nordamerika, auch über iTunes erhältlich.
«Bild» vermerkt den Riesenerfolg der Satire im Netz:
Mit Ballons gegen die kommunistische Diktatur
Und damit nicht genug. Wie «NK News» meldet, planen Anti-Pjöngjang-Aktivisten, «The Interview» mithilfe von Ballons auch nach Nordkorea zu bringen. Die Aktion soll im Januar gestartet werden. Angeblich sollen 100'000 Kopien des Streifens nach Nordkorea geflogen werden. Der genaue Nordkorea-Release dürfte sich nach dem Wind richten.
Bislang ist «The Interview» nur in den USA und Kanada online erhältlich. Das heisst, der Streifen kann nur mit Kreditkarten oder iTunes-Wertkarten aus den USA oder Kanada bezogen respektive über nordamerikanische IP-Adressen gestreamt werden. Europäische Satire-Fans haben – bisher – das Nachsehen. Auf einschlägigen Torrent-Download-Seiten ist der Film allerdings ohne regionale Restriktionen auch schon aufgetaucht.
Ob und wann die Satire auch in der Schweiz gezeigt wird, ist nicht bekannt, wie ein Sprecher von Microsoft Schweiz auf Anfrage von 20 Minuten erklärte.