Zurück zum Entdecker: Thiago verzichtet für die Bayern auf zwei Millionen

Aktualisiert

Zurück zum EntdeckerThiago verzichtet für die Bayern auf zwei Millionen

Mit Thiago Alcántara hat Bayern München ein weiteres Jungtalent verpflichtet. Der U21-Europameister unterschreibt einen Vierjahresvertrag und verzichtet dabei auf viel Geld.

zap
von
zap

«Thiago oder nix», hatte Bayern-Coach Pep Guardiola noch Ende letzter Woche gefordert. Seit gestern Abend ist der Transfer nun fix, Guardiola hat seinen Ziehsohn vom FC Barcelona zurück. Alcántara unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2017 und kostet die Bayern «nur» 20 statt - wie bisher angenommen - 25 Millionen Euro.

Der FC Barcelona erhält aber dennoch die vertraglich festgesetzte Ablösesumme von 25 Millionen Euro. Wo steckt die Differenz? Ein Teil davon soll durch ein Freundschaftsspiel zwischen den beiden Teams in den nächsten vier Jahren generiert werden, für den Rest kommt Alcántara selbst auf. Der Spanier verzichtete auf rund zwei Millionen Euro Gehalt, um die Freigabe für die Bayern zu erhalten. Des Weiteren erhält der FC Barcelona erfolgsabhängige Zuschläge, falls die Bayern erneut Titel einfahren.

Ein Supertalent auf den Spuren des Vaters

Thiago Alcántara ist der Sohn von Mazinho, seinerseits Weltmeister mit Brasilien 1994. Geboren wurde Alcántara in Italien, kam mit fünf Jahren nach Spanien und landete in der Barça-Jugendakademie «La Masia». Dort marschierte er durch alle Nachwuchsmannschaften, bis ihn sein Entdecker Pep Guardiola 2008 als 16-Jährigen in die erste Mannschaft beorderte.

Alcántara erzielte in 68 Spielen 7 Tore und sammelte fleissig Titel: Vier spanische Meistertitel, zwei Pokalsiege sowie je einmal die Champions League, den Weltpokal und den europäischen Supercup hat er auf Vereinsebene bereits gewonnen. Zudem wurde der 22-Jährige 2011 und 2013 U-21-Europameister – an beiden Turnieren wurde er zum besten Spieler gewählt.

Peps Bruder hat seine Finger im Spiel

In der letzten Saison lief es dem Jungtalent beim FC Barcelona nicht nach Wunsch. Zwei Tore in 27 Ligaspielen, dazu musste Alcántara öfters auf der Bank Platz nehmen. Dass sein Berater Pere Guardiola heisst und der Bruder vom Bayern-Coach Pep Guardiola ist, beschleunigte und vereinfachte dann einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister.

Bei der Bayern erwartet Alcántara ein grosser Konkurrenzkampf: Mit Franck Ribéry, Arjen Robben, Thomas Müller, Xherdan Shaqiri, Javi Martinez, Bastian Schweinsteiger, Luiz Gustavo und Toni Kroos streiten zehn Spieler um die fünf Positionen im Mittelfeld von Guardiola. Dazu kommen die jungen Talente Mitchell Weiser, Emre Can und Pierre Hojberg.

Bayern sind auf breites Kader angewiesen

Dass es bei den Bayern nicht nur ein Menge Qualität, sondern auch die gewisse Quantität braucht hat indes zwei Gründe: Die Bayern sind in dieser Saison mit Meisterschaft, DFB-Pokal, Champions League, dem nationalen und internationalen Supercup sowie dem Weltpokal in sechs Wettbewerben vertreten und auf viele Spieler angewiesen.

Ausserdem hat Guardiola mit den unterschiedlich einsetzbaren Spielern die Chance, das Spielsystem auf die Gegner anzupassen. Sei es ein 4-1-4-1 oder das Barça-System, worauf der Wechsel von Alcántara hindeutet. Das ausgezeichnete Spielermaterial lässt aber auch weiterhin das 4-2-3-1 zu. Die verschiedenen Formationen können gar während des Spiels flexibel umgewandelt werden. Alcántara wird seinen Teil zur Flexibilität beitragen.

Deine Meinung