Ex-Polizeikommandant aus ZürichThomas Würgler will Bundesanwalt werden, obwohl er zu alt ist
Der ehemalige Polizeikommandant Thomas Würgler hat sich als Bundesanwalt beworben. Nun will das Parlament die Altersgrenze erhöhen.
- von
- Thomas Mathis
Im Juni hat Thomas Würgler das Kommando der Kantonspolizei Zürich abgegeben an seinen Nachfolger Bruno Keller. Wegen der Corona-Krise war er länger im Amt geblieben als geplant. Nun hat er sich als Bundesanwalt beworben, wie er der «NZZ am Sonntag» bestätigt. Am Dienstag war die Bewerbungsfrist abgelaufen.
Allerdings ist er bereits 65 Jahre alt. Im Gesetz ist geregelt, dass der Bundesanwalt wie die meisten Bundesbeamten mit 65 pensioniert wird. Jetzt prüft das Parlament laut dem Bericht, ob die entsprechende Regelung geändert werden soll. Zur Diskussion steht einer Erhöhung auf 68 Jahre wie bei Bundesrichtern.
Als Staatsanwalt gearbeitet
Bei der Kantonspolizei war Würgler seit 2000. Er leitete zuletzt auch die kantonale Corona-Task-Force. Vorher hat er zwölf Jahre lang als Bezirks- und Staatsanwalt in Zürich gearbeitet.
Die Bewerbungen werden nun gesichtet und die Bewerber zur Anhörung eingeladen. Voraussichtlich am 24. Februar gibt es einen Wahlvorschlag, sodass das Parlament den Bundesanwalt im März wählen kann. Der Vorgänger Martin Lauber war in die Kritik geraten wegen Treffen mit Fifa-Präsident Gianni Infantino. Das Bundesverwaltungsgericht hat eine schwere Amtspflichtverletzung von Lauber bestätigt. Er trat daraufhin zurück.