Thun: Bekennerschreiben zum Anschlag

Aktualisiert

Thun: Bekennerschreiben zum Anschlag

Nach der Explosion vor einer Thuner Kleiderboutique ist bei verschiedenen Medien ein Bekennerschreiben eingegangen. Offen ist dessen Authentizität.

Das Schreiben, das unter anderen der Lokalzeitung «Thuner Tagblatt» vorliegt, ist gezeichnet mit «Militante antifaschistische Widerstands Gruppe». Die Gruppe kritisiert, dass in dem Laden namentlich bekannte Rechtsextreme gesichtet worden seien. Man werde den Laden und andere rechtsextreme Treffpunkte «im Auge behalten», heisst es in dem Schreiben weiter.

Die Bundesanwaltschaft, die die Ermittlungen führt, wollte am Donnerstag auf Anfrage keine Stellung nehmen. Ob der Bekennerbrief tatsächlich aus linksautonomen Kreisen stammt, bleibt offen.

Ein politisches Motiv wollten die Behörden an einer Medienkonferenz am Mittwoch «weder bestätigen noch dementieren», wie der Thuner Polizeichef Erwin Rohrbach sagte. Ermittelt werde in alle Richtungen.

Am frühen Mittwochmorgen detonierte vor dem Geschäft ein Sprengkörper. Die Ladentüre wurde beschädigt und in der näheren Umgebung gingen durch die Druckwelle Fensterscheiben in die Brüche. In der selben Nacht wurde an die Fasade des Kleiderladens eine Parole gegen Rechtsextremismus gesprayt.

Auf das Geschäft war bereits im Frühjahr ein Farbanschlag verübt worden. Damals übernahmen linksautonome Kreise die Verantwortung für den Anschlag. Die Täter konnten bisher jedoch nicht ermittelt werden.

(sda)

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