Wash-Wash-Methode: Thurgauer fällt auf Trick rein – 50'000 Franken weg

Aktualisiert

Wash-Wash-MethodeThurgauer fällt auf Trick rein – 50'000 Franken weg

Mit dem sogenannten Wash-Wash-Trick haben zwei Nigerianer einem Thurgauer über 50'000 Franken abgenommen. Der Mann hatte auf ein Massen-Mail geantwortet.

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Angeblich eingefärbte Banknoten in einem Koffer, den Ermittler sichergestellt haben.

Angeblich eingefärbte Banknoten in einem Koffer, den Ermittler sichergestellt haben.

Wie die Kantonspolizei Thurgau am Donnerstag mitteilte, hatte der 55-jährige Thurgauer ein Massenmail erhalten, wie sie millionenfach verschickt werden. Darin wurde ihm eine Erbschaft von rund 40 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Das Geld liege auf einer Bank in Ghana und es würde rund 6000 Euro kosten, das Geld nach Frankreich zu überweisen.

Koffer voller Papierschnipsel

Der Thurgauer kam diesen Forderungen nach und zahlte weitere 9000 Euro, um eine Teillieferung von zwei Millionen Euro in einem Koffer zu bekommen. Rund zwei Wochen später sollte in Genf ein Teil der Erbschaft in Bargeld übergeben werden, das angeblich aus Sicherheitsgründen schwarz eingefärbt wurde. Ein Nigerianer «bewies» dem 55-Jährigen die Echtheit des eingefärbten Geldes, indem er zwei schwarze Papiere reinigte und echtes Bargeld zum Vorschein kam.

In Wirklichkeit übergaben die Nigerianer dem Thurgauer aber einen Koffer voller wertloser Papierschnipsel. Der Mann verzichtete darauf, den Inhalt des Koffers zu prüfen, schreibt die Polizei. Dies, weil ihm die Nigerianer gesagt hatten, dass die Farbe lichtempfindlich sei und Lichteinfall die Noten zerstören würde.

Vier weitere Koffer mit schwarzen Papierschnipseln wurden dem 55-Jährigen Anfang August am Flughafen Zürich übergeben, wofür er den Nigerianern weitere 35'000 Euro übergab.

150'000 Euro fürs Reinigen der Noten

Ende August reisten die Nigerianer mit dem Zug ein weiteres Mal in die Schweiz, diesmal in den Wohnort ihres Opfers, um das ganze Geld in den Koffern zu «reinigen». Der 55-Jährige sollte dafür nochmals 150'000 Euro bezahlen, verständigte zuvor jedoch die Polizei. Die beiden Nigerianer wurden am Bahnhof verhaftet, die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren wegen mehrfachen Betrugs und versuchten Betrugs eröffnet. Andy Theler, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau, sagt: «Offenbar sorgte sowohl beim Opfer als auch bei den Tätern die Geldgier dafür, dass sie unvorsichtig wurden.»

Die Kantonspolizei Thurgau bittet im Zusammenhang mit dieser Betrugsmasche um Vorsicht. Wer einen Vorschuss, etwa für angebliche Transfer- oder Notariatskosten, bezahlt, der hat damit sein Geld meist schon verloren.

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