Studie des Labors SpiezThurgauer Naturheilmittel Echinaforce tötet Coronaviren ab
Das Labor Spiez beweist in einer Studie eine virentötende Wirkung des Naturheilmittels Echinaforce. Der Wirkstoff könnte demnach auch als Prophylaxe eingesetzt werden.
- von
- Claudia Steiger
Darum gehts
- Eine Studie des Labors Spiez bescheinigt dem Naturheilmittel Echinaforce eine Wirkung gegen Coronaviren.
- Die Viren wurden bei direktem Kontakt mit dem Wirkstoff abgetötet.
- Echinaforce hat laut der Studie auch als Prophylaxe Potential.
- Noch ist die Wirksamkeit beim Menschen nicht bekannt.
Eine heilende Wirkung bei einer Infektion mit dem Coronavirus schreibt das Labor Spiez dem Naturheilmittel Echinaforce zu. Das Pflanzenheilmittel des Thurgauer Unternehmens A. Vogel AG wurde in einer Studie untersucht – mit vielversprechenden Ergebnissen, wie der «Blick» schreibt.
Getestet wurde die Wirksamkeit von Echinaforce an künstlichem Gewebe – verwendet wurde menschliches Gewebe aus Zellen der oberen Atemwege. Dieses wurde mit den Viren infiziert und in verschiedenen Stadien mit dem Pflanzenheilmittel behandelt. Laut den Resultaten der Studie konnte der in Echinaforce enthaltene Wirkstoff Echinacea, der aus Rotem Sonnenhut gewonnen wird, die Coronaviren abtöten.
Die antivirale Wirkung trat demnach nur bei direktem Kontakt des Wirkstoffs mit dem Krankheitserreger ein: Sobald die Coronaviren also mit Echinaforce in Kontakt traten, erholten sie sich nicht mehr.
Wirksamkeit beim Menschen unbekannt
Nebst Echinacea wurden bisher weltweit nur vereinzelt Wirkstoffe gefunden, die nachweislich Coronaviren abtöten können. Das Labor Spiez schreibt auch: «Bis anhin gibt es keine spezifische Prophylaxe oder Behandlung für Coronavirus-Erkrankungen. Darum haben wir unter anderem Echinaforce unter die Lupe genommen.» Die Studie fand auch im «Virology Journal», einer wissenschaftlichen Zeitschrift des englischen Verlags Biomed Central Beachtung.
Echinaforce bekämpft nicht nur das neue Coronavirus, sondern wirkt auch gegen Sars und Mers, wie Studien zeigen. Das Labor Spiez hat auch eine Wirkung gegen das am häufigsten auftretende Erkältungsvirus, das HCoV-229E, nachgewiesen. Die aktuelle Studie kommt daher zum Schluss, dass Echinaforce mit seiner breiten antiviralen Wirkung auch als Langzeit-Prophylaxe für Mitarbeiter im Gesundheitswesen Potential habe. Aber auch in der breiten Bevölkerung könnten Ansteckungen möglicherweise vermieden und erkrankte Menschen erfolgreich behandelt werden.
Wie das Labor Spiez schreibt, müsse allerdings noch abgeklärt werden, wie physiologisch die Wirkung von Echinaforce sei. Das heisst: Wie das Naturheilmittel beim Menschen gegen Corona wirkt, ist noch nicht bekannt.
«Wichtiger Hinweis: Die Wirkung von Echinaforce gegen das Coronavirus ist bisher nur im Labor an Zellkulturen (in-vitro) erwiesen. Dies sagt noch nichts darüber aus, ob und in welchem Ausmass das Mittel gegen das Coronavirus beim Menschen nützt. Als «Corona-Medikament» ist es ausdrücklich nicht zugelassen, wie die Heilmittelbehörde Swissmedic betont (siehe mehr unter dem folgenden Link).»
Echinaforce
Das Pflanzenheilmittel Echinaforce enthält den Wirkstoff Echinacea. Dieser wird aus dem Roten Sonnenhut, einem Korbblütler aus Nordamerika gewonnen. Verkauft wird Echinaforce vom Naturheilmittelunternehmen A. Vogel AG in Roggwil TG. Das Mittel ist in Tabletten-, Tropfenform oder als Hot Drink rezeptfrei in Apotheken erhältlich.