Thurgauer SVP-Politiker will den Bibern ans Fell

Aktualisiert

Thurgauer SVP-Politiker will den Bibern ans Fell

Dem Thurgauer SVP-Kantonsrat Daniel Jung reicht eine Bibersperre nicht. Er möchte die Nager umsiedeln oder gar abschiessen lassen.

Die grösste Biberpopulation der Schweiz lebt im Thurgau, dementsprechend viele Schäden werden dort verursacht. Hüttlingen liess deshalb eine Bibersperre errichten. Dem SVP-Kantonsrat Daniel Jung ist dies aber zu wenig: «An belasteten Orten sollen überzählige Biber umplatziert oder gezielt und wissenschaftlich abgeschossen werden.» Jung will so eine Überpopulation verhindern. Bei anderen Tieren greife man auch ein.

Für den Biberexperten Mathis Müller kommen solche Massnahmen nicht in Frage: «Es sind seltene Tiere, und es hat nicht zu viele Biber», meint Müller. Und auch für Maya Iseli vom WWF Thurgau steht Abschiessen nicht zur Debatte: «Das ist viel zu radikal.» Roman Kistler, Leiter der Jagd- und Fischereiverwaltung, könnte sich den Abschuss der Biber hingegen vorstellen. «Allerdings hätte dies lediglich eine kurzfristige Wirkung», so Kistler.

Eine optimale Lösung gebe es nicht. «Wo es Biber gibt, kommt es zu Konflikten. Diese müssen jeweils einzeln beurteilt werden»,so Kistler. Zu diesem Zweck wird nun in einem Biberkonzept ausgearbeitet, wie mit den Tieren gelebt werden kann.

kar

Deine Meinung