Bilder aus Uganda«Tiere leiden unter der Zerstückelung der Natur»
Der Schweizer Fotograf Stefan Forster war in Uganda unterwegs. Er war beeindruckt von der Natur, die dem Menschen jedoch immer mehr weichen muss.
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«Als Berufsfotograf plane ich jedes Jahr zwei bis drei Reisen an Orte, die noch fernab von Massentourismus sind», sagt Stefan Forster. Im Februar und März führte ihn der Weg ins Ruwenzori-Gebirge im Grenzgebiet von Uganda zum Kongo. Eine einzigartige Landschaft: «Ab einer Höhe von rund 3800 Metern verändert sich die Vegetation schlagartig und man hat das Gefühl, in der späten Jurazeit zu wandern und jeden Moment auf einen Saurier zu stossen», erinnert sich der Ostschweizer. Die grossteils endemischen Pflanzen erreichen riesige Ausmasse. Besonders stolz ist Forster auf das Foto eines Lobelienwalds, das auf 4500 Metern über Meer entstand «und eine so total unbekannte Welt zum Vorschein bringt.»
Raum für Tiere schrumpft
Übersetzt heisst Ruwenzori Regenmacher – und der Name kommt nicht von ungefähr. «Man muss den grössten Teil der Tagesetappen in Gummistiefeln gehen und sich so bis zu zehn Stunden täglich durch den Matsch kämpfen.» Als ob das nicht schon anstrengend genug wäre, wurde der geübte Wanderer auch noch von einem Norovirus flachgelegt: «Natürlich war der Wille wieder einmal stärker als der Verstand und so wagte ich mich – trotz Abraten des Arztes – auf die Tour ins Gebirge.» Belohnt wurde Forster mit relativ gutem Wetter: «So konnte ich innert drei Tagen den höchsten Punkt der Tour erreichen und innert sechs Tagen alle gewünschten Fotos schiessen.»
Vom winzigen Chamäleon bis zum riesigen Berggorilla holte sich Forster auch Ugandas Tierwelt vor die Linse: «Erschreckend ist jedoch die Zerstückelung der Landschaft. Kaum noch Wälder, nur noch Strassen und Siedlungen. Die Tiere, vor allem die Primaten, leiden sehr stark darunter», sagt der weitgereiste Fotograf. Seine nächsten Ziele stehen bereits fest: «Ich plane seit längerem eine grosse Reise mit meinem eigens dafür erbauten Offroader. Diese beginnt im Februar 2017 und führt mich nach Australien und Tasmanien.» Bis dahin wird er noch mit Gruppen mehrmals nach Island, Namibia, Schottland, Norwegen und Korsika reisen.

Die Bilder des Ostschweizers Stefan Forster werden in bekannten Magazinen wie «Geo» und «National Geographic» abgedruckt. Um an seine Sujets zu gelangen, wandert der 29-Jährige tage- bis wochenlang in die entlegensten Gegenden und nutzt oft auch sein Kayak. Damit paddelte er entlang der Westküste Grönlands, um die Rock Islands auf Palau oder durch die Alligatoren-Sümpfe der USA. Um seine Freude an der Fotografie teilen zu können, gründete Stefan Forster vor acht Jahren eine Fotoschule.
20 Minuten zeigt in loser Folge exklusive Bildstrecken von Forster.
Weitere Infos: Stefanforster.com