Blausee-Mitholz BETierschutz zeigt Blausee AG wegen Fischer-Event an
Im Oktober fand am Blausee das traditionelle Ausfischen statt. Tierschützer geben an, es sei mit Zangen an lebenden Fischen herumgewerkelt worden. Nun haben sie Anzeige erstattet.
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- ct
Die STS-Sektion Dachverband Berner Tierschutzorganisationen (DBT) hat gegen die Blausee AG Anzeige erstattet. In der Kritik steht das traditionelle Ausfischen vom Oktober 2016.
Dem Tierschutz stösst sauer auf, dass Laien ohne Fischerpatent gezielt angesprochen wurden und die Blausee AG zuliess, dass gesetzliche Vorgaben missachtet wurden.
Fische seien extra ausgesetzt worden
«Anders als es die Bezeichnung des Events vermuten lässt, wurden laufend neue Fische in den Angelteich eingesetzt – mit dem einzigen Zweck des Fangs durch Angeltouristen», schreibt der DBT in einer Medienmitteilung. Insgesamt acht Tonnen Fisch – das sind mehr als 20'000 Einzeltiere – konnten im Kandertal gefangen und anschliessend gekauft werden.
Beim «ganz besonderen Erlebnis für Jung und Alt», wie die Werbung der Blausee AG versprach, waren Vertreter des örtlichen Tierschutzvereins vor Ort. In der Medienmitteilung geben sie an, sie hätten miterlebt, wie von Laien gefangene Fische am Haken zappelnd herumgezeigt und fotografiert wurden – «anstatt die Tiere sofort zu töten», kritisieren sie.
Fische sollen zudem mit ungeeignetem Gerät «mehr schlecht als recht» betäubt worden sein. Weiter wollen sie beobachtet haben, «dass mit Zangen an noch lebenden Fischen herumoperiert wurde, um die Haken aus dem Maul zu entfernen. Und dies vor dem Betäubungsschlag und damit gesetzeswidrig.»
Aufsicht sei nicht eingeschritten
Eine Aufsicht sei zwar vorhanden gewesen. «Sie schritt aber nie ein, selbst bei offensichtlichem Widerhandeln gegen das vom Anbieter abgegebene Alibi-Merkblatt bezüglich Fischerei- und Tötungsvorschriften.»
«Was wir am Blausee gesehen haben, möchten wir nie mehr sehen müssen», sagt Dr. Rolf Frischknecht, Präsident des DBT.