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Auf SumatraTiger hielten Männer auf Baum gefangen

Belagert von mehreren Tigern sassen fünf Männer im Dschungel von Sumatra vier Tage lang auf einem Baum fest: Die Tropenholz-Sammler hatten ein Junges getötet.

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Eine Sumatra-Tiger-Mutter mit ihrem Kleinen im Bukit-Tigapuluh-Nationalpark auf Sumatra.

Eine Sumatra-Tiger-Mutter mit ihrem Kleinen im Bukit-Tigapuluh-Nationalpark auf Sumatra.

Sechs Männer waren am Donnerstag in der indonesischen Provinz Bandah Aceh auf Sumatra aufgebrochen, um im Urwald das wertvolle Agar-Holz zu sammeln – ein Kilogramm kann bis zu 500 Dollar einbringen. Um unterwegs im Gunung-Leuser-Nationalpark an frisches Fleisch zu kommen, stellten die Männer Fallen auf. Dabei erwischten sie statt eines Hirsches das Junge eines Sumatra-Tigers. Das Kleine starb an den erlittenen Verletzungen – und seine Schmerzensschreie lockten eine Gruppe erwachsener Tiger an.

Die Raubtiere griffen an, worauf die Gruppe auf einen Baum flüchten konnte. Unter einem von ihnen, dem 28-jährigen David, brach der Ast – die Raubtiere zerfleischten ihn und frassen ihn teilweise auf. Doch die Tiger liessen deswegen nicht von den anderen ab und umkreisten den Baum: die Jäger waren gefangen. Lokale Helfer, die die Tiger verscheuchen wollten, mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Per Handy konnten die Männer im Baum Kontakt zu Angehörigen aufnehmen, die die Polizei alarmierten.

Vier Tage lang im Baum

Am Samstag brach eine 30-köpfige Rettungskolonne in den fast 8000 Quadratkilometer grossen Nationalpark auf. Sie mussten bangen, dass die Handy-Batterien der festsitzenden Holzsammler den Geist aufgaben oder diese vor Entkräftung aus dem Baum stürzten.

Es sollte bis Montag dauern, bis die Retter die festsitzenden Männer erreichten. Doch sie trauten sich zunächst nicht nahe heran und boten schliesslich lokale Experten auf. Diese sangen Mantras, während sie sich den Raubtieren näherten, so dass diese schliesslich einfach davontrotteten.

Die Männer waren bei ihrer Rettung nicht nur total verängstigt, sondern auch dehydriert, hungrig und erschöpft, wie Inquirer.net berichtet. Sie hatten dank Regenwasser überlebt.

Die Zahl der Angriffe von Tigern auf Menschen hat auf Sumatra in den vergangenen Jahren zugenommen, weil der Lebensraum der bedrohten Tiere – ihr Bestand liegt bei nunmehr etwa 400 Exemplaren – von Palmöl-Pflanzern immer mehr eingeschränkt wird.

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