Politischer «Spiderman» Tobey Maguire öffnet sein Heim für Hillary
Mitte Monat lädt Tobey Maguire Hollywood-Grössen in sein Heim, um Geld für Hillary Clinton zu sammeln. Die hat das auch nötig.
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Filmisch gesprochen verdient der Anlass den Titel «The Beauty and the Beast» – wenn auch umgekehrt. Die Schönheit wird am 19. Juni der Tobey Maguire sein, auch ohne Spiderman-Kostüm einer der bestaussehenden Schauspieler der Traumfabrik. Und das Biest an dem Geldsammelabend wäre Hillary Clinton, die als 67-jährige Präsidentschaftskandidatin schon einige Haare auf den Zähnen trägt.
Laut «Washington Post» werden Maguire und seine Frau Jennifer an dem Tag in ihrem Heim zwei Gespräche mit Hillary führen. Die geladenen Grössen der Unterhaltungsindustrie sollen je 2700 Dollar Eintrittsgeld berappen – den Maximalbetrag, der in US-Wählkämpfen an einzelne Kandidaten gehen kann.
Auch der HBO-Programmchef sammelt
Die Stelldicheins gehören zu einer zweiten Runde von Sammelanlässen für Hillary Clinton in Los Angeles. In einer ersten Runde am 7. Mai spülten drei Hollywood-Anlässe – unter anderem mit dem Milliardär Haim Saban – 2,2 Millionen Dollar in die Kasse von Clintons Wahlkampagne. Am 19. Juni ist zusätzlich ein Treffen im Privathaus von Michael Lombardo und seinem Ehemann Sonny Ward geplant. Lombardo ist Programmchef beim Kabelprogramm HBO, Heimat der Serie «Game of Thrones».
Am Spiel um den Thron im Weissen Haus hat Hollywood schon immer kräftig mitgedreht. Dabei spendet die oberste Riege der Reichen an Amerikas linker Küste überwiegend für linke Politiker, also Demokraten. Wie die «New York Times» berichtet, sind sie hinsichtlich der ganz grossen Geldgeber im Vergleich mit den Republikanern noch im Hintertreffen. Deren Sammelorganisationen, für die keine Spendenlimiten gelten, haben finanzkräftige Krösusse wie die Koch-Brüder mit hunderten Millionen Dollar verpflichtet. Bei ihren demokratischen Entsprechungen sind bisher bloss Zusagen von 15 Millionen Dollar eingegangen.
«Spürbarer Mangel an Energie»
In den beiden vergangenen Wahlrunden 2008 und 2012 war Hollywoods Begeisterung grösser, denn man konnte Barack Obama unterstützen. Wie die «Times»-Kolumnistin Maureen Dowd bei einem Politberater recherchiert hat, herrscht heute in «Tinseltown» ein «spürbarer Mangel an Energie bei den Leuten, die während Jahren Insider waren».
Dowd vermutet jedoch, dass der Geldadel der Traumfabrik in den nächsten Monaten zunehmend Farbe bekennen und sein Gewicht in die Waagschale Hillary Clintons werfen wird. «Zum Glück für sie», schreibt die Kolumnistin, «gibt es keinen Unterschied zwischen einem begeisterten Scheck von 250'000 Dollar und einem begeisterungslosen Scheck von 250'000 Dollar.»