Tödlicher Unfall an TortourTöfffahrer war auf der falschen Spur unterwegs
Beim Tortour-Rennen am Oberalppass kam es am Samstag zu einer Kollision zwischen einem Velo- und einem Töfffahrer. Der Velofahrer verunglückte tödlich. Nun werden erste Details bekannt.
- von
- Leo Butie
Darum gehts
- Am Samstag starb ein Teilnehmer der Tortour nach einer Kollision mit einem Motorradfahrer.
- Nach neuen Erkenntnissen war der Töfffahrer auf der falschen Spur gefahren.
- Der Lenker soll bereits vorher durch Überholmanöver aufgefallen sein.
- Wegen des Startkonzepts der Fahrer muss die Rennstrecke nicht abgesperrt werden.
Kurz nach 11 Uhr am Samstagvormittag kam es am Oberalppass zu einem tödlichen Unfall zwischen einem Velofahrer und einem Töfffahrer. Beim verunfallten Velofahrer handelt es sich um Roger Nachbur, einen mehrfachen Sieger der Tour. Der 38-Jährige war amtierender Schweizer Meister im Ultra-Cycling und trat in einem Viererteam bei der diesjährigen Tortour an. Nach dem Unfall wurde das Rennen abgebrochen.
Eine Augenzeugin meldete dem «Blick», dass der Motorradfahrer, der in den Unfall involviert war, offenbar bereits vorher waghalsige Überholmanöver gemacht hatte. «Der Verursacher hatte uns mit einer Töffgruppe vorher vollkommen rücksichtslos überholt und gefährdet», so die Augenzeugin.
Der Unfall ereignete sich auf der Spur des Rennfahrers
Wie es zum Unfall kam, ist noch nicht restlos geklärt. «Die Kollision fand auf der Talspur statt, also auf der Spur des Radrennfahrers», sagte Jürgen Rüegg, Sprecher der Kantonspolizei Graubünden, auf Anfrage. Der Velofahrer war also wohl korrekt unterwegs. Der genaue Positionsverlauf des Töfffahrers werde nun untersucht. Der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft.
Die Tortour ist der grösste mehrtägige Nonstop-Ultracycling-Event der Welt. Dass der Oberalppass nicht gesperrt wurde, liegt am Startkonzept des Rennens, wie Rüegg erklärt. «Die Fahrer starten einzeln und mit grossem Abstand, sodass es nicht zu grossen Gruppierungen von Rennfahrern kommt», erklärt der Mediensprecher. Für einen Aussenstehenden sei es deshalb nicht ersichtlich, dass überhaupt eine grosse Velotour stattfinde. Somit müsse man die Strassen auch nicht sperren.
Die Organisatoren der Tortour wandten sich am Samstag via Facebook an die Öffentlichkeit. Man bedauere den schweren Unfall ausserordentlich. Gegenüber 20 Minuten wollte sich zum jetzigen Zeitpunkt aus Respekt gegenüber den Angehörigen niemand äussern.