Kaschmir: Tote bei Protest gegen Koran-Schändung

Aktualisiert

KaschmirTote bei Protest gegen Koran-Schändung

Im indischen Teil Kaschmirs sind bei Protesten gegen die Zentralregierung und gegen Koran-Schändungen in den USA mindestens 16 Menschen getötet worden, darunter ein Polizist.

(Bild: ap)

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75 weitere Menschen wurden verletzt. Demonstranten steckten laut Polizei in den Distrikten Budgam und Tangmarg mehrere Regierungsgebäude sowie eine christliche Missionsschule in Brand.

Einige Teilnehmer riefen «Tod für Amerika!». Auch ein Bild von US- Präsident Barack Obama wurde Augenzeugen zufolge verbrannt. Bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften wurden allein in diesen Gebieten mindestens neun Menschen getötet.

Auslöser der Demonstrationen vom Montag waren vor allem Berichte, denen zufolge in den USA Exemplare des Koran verbrannt wurden. Diese wirkten wie ein Beschleuniger auf die jüngsten Unabhängigkeitsproteste.

Im überwiegend von Muslimen bewohnten Kaschmir gärt es seit rund drei Monaten verstärkt. Die Bewohner der Himalaya-Region ziehen immer wieder auf die Strasse, um für die Unabhängigkeit von Indien zu protestieren.

Dabei wurden in den vergangenen Wochen bislang mindestens 70 Demonstranten getötet. So viele Todesopfer wie am Montag hat es in Kaschmir an einem einzelnen Tag seit Jahren nicht mehr gegeben.

Ungeachtet eines Aufrufs von Obama zu religiöser Toleranz war es in den USA am Samstag in mindestens drei Fällen zu Schändungen gekommen. So verbrannten etwa im Bundesstaat Tennessee zwei evangelikale Priester, die keiner der grossen Kirchen angehören, am neunten Jahrestag der Anschläge vom 11. September zwei Koran- Ausgaben. (sda)

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