Tägerwilen TGTote beim Rhein – war Geldgier das Motiv?
Wolfgang T.*, der Tatverdächtige von Tägerwilen TG, ging mit seiner Partnerin vor ihrem Tod zum Versicherungsberater – und liess sich als Begünstigter eintragen.
Wie am Dienstag bekannt wurde, handelt es sich beim festgenommen Tatverdächtigen des Tötungsdelikts Tägerwilen TG um den auf Teneriffa (Spanien) wohnhaften 59-jährigen Wolfgang T.* Nun zeigen weitere Recherchen von 20 Minuten: Die getötete Frau war 38 Jahre alt und hiess Marina A.*. Sie besuchte Wolfgang T.* regelmässig auf Teneriffa und war als Physiotherapeutin in Konstanz und auf der Insel tätig. Marina A. hatte die Waldorfschule Wahlwies in Stockach am Bodensee besucht und sich später zur Physiotherapeutin ausbilden lassen. Auf Facebook wird um die 38-Jährige getrauert.
T. wird verdächtigt, Marina A. getötet und in Ufernähe des Rheins abgelegt zu haben. Todesursache sind massive Kopfverletzungen. Bereits zwei Tage nach der Tat wurde T. aufgrund eines internationalen Haftbefehls am Flughafen in Barcelona verhaftet.
Risikoversicherung für die Partnerin
Ein Motiv für die Bluttat könnte Geldgier gewesen sein: Laut Recherchen von 20 Minuten hat Wolfgang T. seine Lebenspartnerin kurz vor ihrem Tod zu einem Versicherungsberater geschleppt. Bei einer deutschen Gesellschaft hat er demnach eine Risikoversicherung über eine hohe Summe auf Marina A. abgeschlossen. Er habe dies damit begründet, dass die Frau viel reise und darum gefährlich lebe. Und: «Er liess sich als Begünstigten eintragen. Denn im Falle eines natürlichen Todes wäre ihm die ganze Summe zugestanden», so der Informant. Allerdings: Bei einem Tötungsdelikt oder bei Selbstmord werde der Betrag nicht ausbezahlt, so der Sprecher einer Schweizer Versicherung. «Schon gar nicht, wenn der Begünstigte auch der Täter ist.»
Stefan Haffter, Mediensprecher der Thurgauer Staatsanwaltschaft, verweist auf den Persönlichkeitsschutz und die Unschuldsvermutung.
* Namen der Redaktion bekannt
(20 Minuten)