Tägerwilen TG: Tote beim Rhein – war Geldgier das Motiv?

Aktualisiert

Tägerwilen TGTote beim Rhein – war Geldgier das Motiv?

Wolfgang T.*, der Tatverdächtige von Tägerwilen TG, ging mit seiner Partnerin vor ihrem Tod zum Versicherungsberater – und liess sich als Begünstigter eintragen.

1 / 7
Die 38-jährige Marina A* war Physiotherapeutin und besuchte den Tatverdächtigen Wolfgang T. regelmässig auf Teneriffa. Gemäss Recherchen von 20 Minuten liess sie Wolfgang T.* kurz vor ihrem Tod als Begünstigten einer Risikoversicherung eintragen.

Die 38-jährige Marina A* war Physiotherapeutin und besuchte den Tatverdächtigen Wolfgang T. regelmässig auf Teneriffa. Gemäss Recherchen von 20 Minuten liess sie Wolfgang T.* kurz vor ihrem Tod als Begünstigten einer Risikoversicherung eintragen.

Facebook
José Miguel Company, Sprecher der Anklagebehörden in Barcelona, bestätigt: «Es ist korrekt, dass es sich bei dem Festgenommenen um Wolfgang T. aus Konstanz handelt». Er wird verdächtigt, eine 38-jährige Frau aus Konstanz umgebracht zu haben.

José Miguel Company, Sprecher der Anklagebehörden in Barcelona, bestätigt: «Es ist korrekt, dass es sich bei dem Festgenommenen um Wolfgang T. aus Konstanz handelt». Er wird verdächtigt, eine 38-jährige Frau aus Konstanz umgebracht zu haben.

zVg
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Thurgau führten rasch auf die Spur des 59-jährigen. Bereits zwei Tage nach dem Leichenfund konnte der Tatverdächtige festgenommen werden. Im Bild: Polizisten nahe des Fundortes der Leiche.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Thurgau führten rasch auf die Spur des 59-jährigen. Bereits zwei Tage nach dem Leichenfund konnte der Tatverdächtige festgenommen werden. Im Bild: Polizisten nahe des Fundortes der Leiche.

20 Minuten / Anne Farkas

Wie am Dienstag bekannt wurde, handelt es sich beim festgenommen Tatverdächtigen des Tötungsdelikts Tägerwilen TG um den auf Teneriffa (Spanien) wohnhaften 59-jährigen Wolfgang T.* Nun zeigen weitere Recherchen von 20 Minuten: Die getötete Frau war 38 Jahre alt und hiess Marina A.*. Sie besuchte Wolfgang T.* regelmässig auf Teneriffa und war als Physiotherapeutin in Konstanz und auf der Insel tätig. Marina A. hatte die Waldorfschule Wahlwies in Stockach am Bodensee besucht und sich später zur Physiotherapeutin ausbilden lassen. Auf Facebook wird um die 38-Jährige getrauert.

T. wird verdächtigt, Marina A. getötet und in Ufernähe des Rheins abgelegt zu haben. Todesursache sind massive Kopfverletzungen. Bereits zwei Tage nach der Tat wurde T. aufgrund eines internationalen Haftbefehls am Flughafen in Barcelona verhaftet.

Risikoversicherung für die Partnerin

Ein Motiv für die Bluttat könnte Geldgier gewesen sein: Laut Recherchen von 20 Minuten hat Wolfgang T. seine Lebenspartnerin kurz vor ihrem Tod zu einem Versicherungsberater geschleppt. Bei einer deutschen Gesellschaft hat er demnach eine Risikoversicherung über eine hohe Summe auf Marina A. abgeschlossen. Er habe dies damit begründet, dass die Frau viel reise und darum gefährlich lebe. Und: «Er liess sich als Begünstigten eintragen. Denn im Falle eines natürlichen Todes wäre ihm die ganze Summe zugestanden», so der Informant. Allerdings: Bei einem Tötungsdelikt oder bei Selbstmord werde der Betrag nicht ausbezahlt, so der Sprecher einer Schweizer Versicherung. «Schon gar nicht, wenn der Begünstigte auch der Täter ist.»

Stefan Haffter, Mediensprecher der Thurgauer Staatsanwaltschaft, verweist auf den Persönlichkeitsschutz und die Unschuldsvermutung.

* Namen der Redaktion bekannt

(20 Minuten)

Deine Meinung