BeziehungsdramaToter Mann aus Näfels ist «Allahu Akbar»-Rufer
Nach einem Beziehungsdrama am frühen Wochenende ist ein Mann gestorben und eine Frau schwerst verletzt. Der Tote war kein Unbekannter.
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Nach einem Beziehungsdelikt im Sportzentrum Lintharena in Näfels GL ist ein Mann vor Ort verstorben. Eine Frau wurde mit schweren Verletzungen durch die Rega ins Universitätsspital Zürich gebracht, wie die Kantonspolizei Glarus in einer Mitteilung schreibt.
Ein Leserreporter von 20 Minuten hat den Grosseinsatz in der Nacht auf Samstag vor Ort miterlebt. Die Lintharena sei komplett abgeriegelt worden – das Beziehungsdrama habe sich im dazugehörigen Hotel abgespielt, so der Leser.
Schwerste Augenverletzungen und Prellungen
Andere Hotelgäste hörten Schreie aus dem Zimmer, eilten zu Hilfe und trennten den unbewaffneten Angreifer und die schwer verletzte Frau, laut Polizei eine Schweizerin mit Migrationshintergrund. Die Frau erlitt schwerste Augenverletzungen und Prellungen und wurde per Helikopter ins Universitätsspital Zürich geflogen.
Der Mann verlor das Bewusstsein und wurde reanimiert, bis ein Ambulanzteam eintraf. Dennoch verstarb er noch vor Ort. Er könnte unter Drogeneinfluss gestanden haben, schrieb die Polizei und berief sich dabei auf nicht näher bezeichnete Auskunftspersonen. Noch geklärt werden muss, unter welchen Umständen der Mann starb. Dabei werde auch untersucht, ob er Drogen, Medikamente oder Alkohol zu sich genommen habe, schrieb die Polizei.
Laut Oliver Galliker, Geschäftsführer der Lintharena, waren die Personen nicht durch besonderes Verhalten aufgefallen: «Die beiden haben wie ein ganz gewöhnliches Pärchen ausgesehen», sagt er.
Auffällig auf Flug nach Zürich
Erst am Donnerstag war der Türke von Istanbul nach Zürich gereist. Wie die Kantonspolizei Glarus bestätigt, handelt sich beim Toten um den auffälligen Passagier auf einem Turkish-Airlines-Flug, von dem 20 Minuten am Freitag berichtete.
Der Mann wollte laut einem Leserreporter etwa Mitreisende zwingen, Joghurt zu essen, und rief «Allahu Akbar». Crew und Passagiere hätten ihn überwältigt und er sei in Zürich von der Polizei abgeführt worden.
Wie Sprecher Werner Schaub am Freitag sagte, hatte man ihn nicht verhaftet sondern ins Spital gebracht. Auch am Donnerstag verlor der 30-Jährige offenbar das Bewusstsein.
Auf einem Flug von Istanbul nach Zürich wollte ein 29-Jähriger Mitreisende zwingen, Joghurt zu essen, und rief «Allahu Akbar».
Die Strafuntersuchungsbehörden gehen davon aus, dass es sich nach aktuellem Kenntnisstand um ein Beziehungsdelikt handelt. Der Hintergrund des Täters, der Tathergang und das Tatmotiv sind Gegenstand der weiteren Ermittlungen der Kantonspolizei Glarus unter der Leitung der Staatsanwaltschaft des Kantons Glarus.