Neue Details bekanntToter Zürcher weist Verletzung im Gesicht auf
Der 38-jährige Schweiz-Kosovare Avdyl K. ist in seiner Heimat tot aufgefunden worden. Der Neffe macht sich Sorgen, dass der Fall nicht aufgeklärt werden wird.
- von
- qll
Es herrscht Klarheit seit Sonntagnachmittag: Avdyl K.* (38) ist tot. Unter welchen Umständen er im Kosovo ums Leben gekommen ist, ist bisher unklar. Laut Agim Gashi, Sprecher der Polizei in Ferizaj, ist der Tote gegen 16.20 Uhr im Auto entdeckt worden. Ein Bewohner von Ferizaj habe den weissen Range Rover auf der viel befahrenen Strecke Ferizaj–Nerodime bemerkt und den leblosen Körper entdeckt. Eine Waffe lag ebenfalls im Auto.
Am Montag gab die Polizei weiter bekannt, dass der Tote eine Verletzung im Gesicht aufweist und dass in der Nähe des Autos ein Magazin gefunden worden ist. Der Leichnam befand sich im Institut der Rechtsmedizin in Pristina zur Obduktion. Bereits am Montag um 18 Uhr soll der Tote beerdigt werden, so sein Neffe. «Viele meiner Verwandten sind in den Kosovo gereist, um Abschied zu nehmen.»
«Sie werden es wie einen Suizid aussehen lassen»
Verwandte des Opfers sind überzeugt, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt. Der Autohändler aus Kloten habe am Freitagabend noch jemanden treffen wollen, der ihm Geld schuldete. Es sei um eine höhere Summe gegangen. Der Leser-Reporter hat durch die Verwandtschaft weitere Details erfahren: «Laut der Obduktion ist mein Onkel am Freitag gegen 20.30 Uhr gestorben. Man hat ihn mit dem Kopf am Lenkrad angelehnt vorgefunden.» Sowohl die Fensterscheibe des Fahrers als auch diejenige des Beifahrers seien eingeschlagen gewesen.
Der Neffe macht sich Sorgen, dass die Behörden im Kosovo den Fall unter den Teppich kehren. Auf Facebook schreibt er: «Wir werden wohl nie herausfinden, wieso du uns genommen worden bist.» Zu 20 Minuten sagt er: «Bis jetzt haben sie ja niemanden gefasst. Entweder werden sie niemanden finden oder es wie einen Suizid aussehen lassen.» Dass sein Onkel Suizid begangen haben könnte, schloss die Familie von Anfang an aus: «Er hatte keine Schwierigkeiten, hatte einfach alles. Weil er so ein gutes Herz hatte, half er den Leuten und spendete auch viel Geld. Und er war auch bei der Feuerwehr in Kloten.» Das Team sei heute vom Kommandanten über den Tod des Kollegen informiert worden. Dieser stehe mit der Familie in Kontakt.
Laut dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten steht die Schweizer Botschaft in Pristina in Kontakt mit den zuständigen Behörden. Sprecher Pierre-Alain Eltschinger erklärt: «Polizeiliche Ermittlungen in Todesfällen obliegen grundsätzlich den lokalen Behörden. Ist die verstorbene Person Ausländer oder im Ausland wohnhaft, können diese Behörden den betroffenen Staat mittels Amts- oder Rechtshilfe angehen.»
* Name der Redaktion bekannt