Treffen zwischen China und Taiwan

Aktualisiert

Treffen zwischen China und Taiwan

Nach mehr als zehn Jahren diplomatischer Krise wollen China und Taiwan wieder direkte Gespräche aufnehmen. Eine Einladung aus Peking stösst dort auf offene Ohren.

Er akzeptiere die Einladung zu Gesprächen, sagte Taiwans Chef-Unterhändler mit China, Ching Pin-kun, am Donnerstag vor Journalisten. Das Treffen solle auf Einladung Chinas vom 11. bis 14. Juni in der chinesischen Hauptstadt Peking stattfinden.

Bei dem Treffen soll demnach über direkte Flüge zwischen China und Taiwan verhandelt werden. Zudem gehe es um die Erlaubnis für Touristen, von China aus auf die Insel Taiwan zu reisen. Die beiden Staaten hatten direkte Gespräche 1995 abgebrochen.

Die für Verhandlungen mit Taiwan zuständige chinesische Behörde hatte die Einladung zu direkten Gesprächen am Donnerstag in einem Brief an die korrespondierende Abteilung bei der taiwanischen Regierung ausgesprochen.

Am Mittwoch waren der chinesische Staatschef Hu Jintao und der Chef der in Taiwan regierenden Kuomintang-Partei (KMT), Wu Poh-hsiung in Peking zum ranghöchsten Treffen zwischen beiden Seiten seit 60 Jahren zusammengekommen.

Peking betrachtet die dem chinesischen Festland vorgelagerte Insel Taiwan seit der Abspaltung 1949 als abtrünnige Provinz und strebt eine Wiedervereinigung zu seinen Bedingungen an. Dies wird von Taipeh strikt abgelehnt.

Die Unabhängigkeitsbestrebungen des früheren taiwanischen Präsidenten Chen Shui-bian von der Demokratische Fortschrittspartei (DPP) hatte in den vergangenen Jahren zu einer weiteren Abkühlung des Verhältnisses und zu unverhohlenen Kriegsdrohungen aus Peking geführt. Taiwans neue KMT-Regierung befürwortet jedoch eine Wiederaufnahme direkter Gespräche.

Ein Besuch des damaligen taiwanischen Präsidenten Li Tenghui in den USA hatte 1995 zum Abbruch der zwei Jahre zuvor aufgenommenen Gespräche geführt. China betrachtete die Visite als Schritt in Richtung Taiwans Unabhängigkeit.

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