Champions League: Young Boys glauben an den Sieg gegen Manchester United

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Rangnick schont viele StarsTrotz 2 Siegen in 11 Partien – Wagner will den Sieg gegen Manchester United

YB fordert am Mittwochabend die Red Devils. Wollen die Berner im Frühling Europa League spielen, braucht es im Old Trafford einen Sieg – und Schützenhilfe von Villarreal gegen Atalanta. Coach David Wagner glaubt daran.

Siebatcheu traf in der 95. Minute im Hinspiel gegen Manchester United.

SRF

Darum gehts

Die Berner landeten am Dienstagnachmittag in Grossbritannien. Dabei war letzte Woche noch völlig unklar, ob das kapitale Champions-League-Spiel gegen Manchester United überhaupt im Old Trafford stattfinden kann. Zu unsicher waren die Corona-Regeln und die BAG-Sonderbewilligungen. Doch nun ist der Schweizer Meister da – und er will gewinnen. Was er auch muss, wenn er europäisch überwintern will. Zeitgleich muss Atalanta gegen Villarreal verlieren. Wenn diese beiden Fälle eintreten, springen die Young Boys auf den dritten Platz in der Champions-League-Gruppe F und dürfen in der Europa League weiterspielen.

YB steht also vor dem europäischen Aus. Coach David Wagner zeigt sich dennoch zuversichtlich. «Wir wollen Lösungen finden, wieder gewinnen. Wir wissen aber auch, dass der Gegner Manchester United heisst. Doch wir sind positiv gestimmt», sagt der 50-Jährige. Wieder gewinnen gegen United? Ja.

Am ersten Spieltag der Champions League gewannen die Berner zuhause gegen den englischen Rekordmeister sensationell 2:1. Die Euphorie war daraufhin riesig. Beim Club und bei den Fans. In der Liga lief es und nun gewann man auch noch in der Champions League gegen Ronaldo & Co.! Einige YB-Fans hatten in der Folge schon grosse Träume. Vom Achtelfinal in der Königsklasse womöglich. Doch es kam anders. Eine Negativ-Spirale setzte ein, in den letzten elf Spielen gab es nur zwei Siege. Zuletzt patzte man gegen Servette. In der Champions League gab es überhaupt keinen Sieg mehr.

Der Abstand des Tabellenvierten zu Spitzenreiter FC Zürich, den man am sechsten Spieltag noch mit 4:0 abgefertigt hatte, beträgt schon neun Punkte – bei einem Spiel weniger allerdings. Die Situation, sie ist also ungemütlich für YB-Coach David Wagner und die Berner. Hoffnung auf den Sieg in Manchester hat der Trainer dennoch. Er sagt: «Es kann nicht immer die bessere Mannschaft gewinnen. Wir spielen für die Europa League. Und wir glauben daran, dass wir die erreichen.» Die Chance sei nicht die grösste, das wisse er. Doch: «United kann nicht jedes Spiel gewinnen.»

«We love you Rangnick, we do»

Bei Manchester United herrscht derweil Euphorie. «We love you Rangnick, we do», sangen die britischen Fans zuletzt beim 1:0-Debütsieg von Ralf Rangnick gegen Crystal Palace. Zwischen dem Deutschen und den United-Fans war es Liebe auf den ersten Blick. Sie haben die Hoffnung, dass der schwer gebeutelte englische Rekordmeister mit dem Fussball-Professor an der Seitenlinie wieder an gute Zeiten anknüpfen kann.

Und so sagt der 63-Jährige auch: «Ein Verein wie Manchester United möchte so erfolgreich sein, wie es geht. Für mich ist es wichtig, dass wir ein Team weiterentwickeln. Die Fortschritte gemeinsam machen.» Ein solcher soll auch gegen Bern und Wagner erfolgen. Rangnick und der YB-Trainer kennen sich aus Hoffenheim-Zeiten. Wagner arbeitete zwischen 2007 und 2009 bei den Sinsheimern als Junioren-Trainer. Rangnick war Chefcoach. Er habe seine Entwicklung immer verfolgt, verrät der United-Coach.

Rangnick schont mehrere Stars

Nicht verwunderlich weiss er auch, dass es bei den Bernern nicht so läuft. «Im Moment geht die Formkurve nicht ganz nach oben. In der Tabelle haben sie Abstand auf die Spitze. Aber das heisst nichts», so Rangnick. «Das Hinspiel haben sie gewonnen. Deswegen haben wir da was gutzumachen und wissen, dass wir uns auf dem höchstmöglichen Niveau präsentieren müssen.» Spieler schonen will Rangnick dennoch. Varane, Cavani und Martial werden nicht dabei sein, auch Pogba schont er wohl. Nimmt er YB nicht ernst? Wagner ist sich sicher: «Jeder, der Ralf kennt, weiss, dass er jedes Spiel gewinnen will. Wenn wir unseren Fussball zeigen, können wir gewinnen.»

Fakt ist: Am Mittwochabend um 21 Uhr (live bei uns im Ticker) wird man mehr wissen. Und: Ein Sieg würde YB und seinem Coach gut tun. Wenn das in der Krise steckende Bern das euphorischen Manchester United auf den Boden der Tatsachen zurückholt – und die Fans nicht mehr «We love you Rangnick, we do» im Old Trafford singen.

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