Aktualisiert

Drei Monate vor WahlTrump wechselt seinen Wahlkampfmanager aus

Der US-Präsident liegt bei Umfragen klar hinter seinem Herausforderer. Nun reagiert Donald Trump.

1 / 3
Überraschender Personalwechsel in seinem Wahlkampfteam:  US-Präsident Donald Trump. (15. Juli 2020)

Überraschender Personalwechsel in seinem Wahlkampfteam: US-Präsident Donald Trump. (15. Juli 2020)

Keystone/Patrick Semansky
Bill Stepien übernimmt ab sofort den Posten des Wahlkampfmanagers. (Archivbild)

Bill Stepien übernimmt ab sofort den Posten des Wahlkampfmanagers. (Archivbild)

Keystone/Amy Newman
Der abgesetzte Brad Parscale soll sich weiter um Digitales kümmern.

Der abgesetzte Brad Parscale soll sich weiter um Digitales kümmern.

Keystone/Chris Carlson

Darum gehts

  • Der neue Wahlkampfmanager von US-Präsident heisst Bill Stepien.
  • Er ersetzt den bisherigen Chef Brad Parscale.
  • In Umfragen liegt Donald Trump klar hinter seinem Herausforderer Joe Biden.

Nur gut drei Monate vor der US-Wahl hat Präsident Donald Trump seinen Wahlkampfmanager ausgewechselt. Bill Stepien werde die Leitung der Kampagne übernehmen, der bisherige Chef Brad Parscale werde sich weiter um Digitales und soziale Netzwerke kümmern, erklärte Trump am Mittwochabend über Twitter. Beide hätten seit Jahren gut für ihn gearbeitet, erklärte er weiter.

Der überraschende Personalwechsel dürfte auch mit den zuletzt für den Republikaner Trump sehr schlechten Umfragewerten zusammenhängen. Jüngste Erhebungen geben dem designierten Kandidaten der Demokraten, Joe Biden, einen sehr soliden Vorsprung. Bis zur Wahl am 3. November sind es aber noch gut drei Monate, was noch viel Raum für Überraschungen lässt.

Umfragen zeigen unterdessen, dass eine Mehrheit der Wähler nicht von Trumps Umgang mit der Coronavirus-Pandemie beeindruckt ist. Die Pandemie ist in den USA weiter ausser Kontrolle – und eine Besserung scheint bei derzeit Zehntausenden Neuinfektionen pro Tag bis auf Weiteres auch nicht in Sicht.

Biden klar vor Trump

Trump weist die schlechten Umfragewerte zurück. Er verweist darauf, dass Umfragen 2016 einen Sieg seiner damaligen Gegnerin Hillary Clinton prognostizierten – und damit falsch lagen. In seinem Tweet erklärte er, der Sieg in diesem Jahr sollte einfacher sein als jener vor vier Jahren, «weil unsere Umfragewerte schnell ansteigen».

Das deckt sich allerdings nicht mit den öffentlich bekannten Umfragen, die Biden deutlich in Führung sehen, wie ein Überblick auf der Webseite RealClearPolitics zeigt. In einem von der Webseite FiveThirthyEight errechneten Durchschnitt landesweiter Umfragen etwa liegt Biden bei 50,3 Prozent, Trump bei 41,2 Prozent der Stimmen.

Wahlveranstaltung floppte

US-Medienberichten zufolge machte Trump seinen bisherigen Wahlkampfmanager Parscale für die gescheiterte Kundgebung im Bundesstaat Oklahoma im Juni verantwortlich. Es sollte Trumps erste grosse Veranstaltung seit der Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA sein. Trump zufolge wollten trotz des Corona-Risikos bis zu eine Million Menschen an der Veranstaltung teilnehmen. Neben dem gemieteten Stadion wurde auch ein Aussenbereich mit Bühne errichtet. Letztlich blieben jedoch sogar in der Sporthalle Tausende Sitze frei.

Eine weitere Grossveranstaltung, die ursprünglich fürs vergangene Wochenende im Freien im Staat New Hampshire geplant gewesen war, wurde mit Blick auf zu befürchtendes schlechtes Wetter abgesagt.

(SDA/chk)

Deine Meinung