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Tsunami: Opferzahl um 100 höher?

Auf den Salomonen fürchten die Behörden vier Tage nach dem Tsunami einen deutlichen Anstieg der Opferzahlen.

«Viele Menschen sind noch immer vermisst», sagte ein Bezirkspolitiker am Freitag.

Zu den bislang gezählten 34 Toten könnten bis zu 100 weitere hinzukommen. «In so einer Situation verschwinden manche einfach dort draussen. Einige Opfer werden wir womöglich nie finden.» Der Politiker rechnete mit neuen Informationen von Behördenvertretern, die versuchten, in die teils entlegenen Dörfer zu reisen.

Für Helfer blieb es schwer, die Menschen zu erreichen. Viele Bewohner des pazifischen Inselstaats leben isoliert, schlechtes Wetter behinderte Hilfslieferungen zudem.

Die Hoffnungen ruhten am Freitag auf australischen Helfern, die mit Moskitonetzen, Medikamenten und sauberem Wasser auf den Salomonen ankamen.

Im Katastrophengebiet brachen Durchfallkrankheiten aus. Die Flutwelle hatte die meisten Wassertanks beschädigt. Zudem sind viele Brunnen durch Meerwasser verschmutzt.

Die Salomonen waren am Montag von einem schweren Beben der Stärke 8,0 und einer bis zu zehn Meter hohen Flutwelle heimgesucht worden. Seitdem kam es zu zahlreichen Nachbeben. Nach UNO-Angaben sind von dem Tsunami rund 50 000 Menschen betroffen.

Das ist etwa die Hälfte der Einwohner in diesen Gebieten der Salomonen. Die Inselgruppe liegt auf dem seismisch aktiven Pazifischen Feuerring, wo es durch die Verschiebung von Erdplatten immer wieder zu Erdbeben kommt.

(sda)

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